21. Oktober 2020

Mittwochsandacht vom 21.10.2020

Hier können Sie den Text der EKD auch als PDF herunterladen:

Mit dem Ende des Kirchenjahres rücken auch die Themen Tod und Ewigkeit näher. Daher geht es heute um den #Grabstein. Stein ist das mit Abstand langlebigste Material, das in der Natur zu finden ist. Mit einem steinernen Mahnmal setzt man ein dauerhaftes Zeichen gegen Vergänglichkeit und Vergessen. Seit die Menschen sesshaft wurden, markieren sie Begräbnisstätten mit Steinen. Davon zeugen die zahlreichen „Hünengräber“ in Norddeutschland. Einige dieser aus Findlingen gebauten Begräbnisorte sind älter als 5000 Jahre.

Nach dem Entstehen der Schrift im alten Mesopotamien machte die Erinnerungskultur große Fortschritte. Seitdem informieren eingemeißelte Grabinschriften darüber, wer hier liegt und wann er gestorben ist. So verortet der Grabstein den Toten in Zeit und Raum – und damit auch diejenigen, die ihn betrachten. Grabsteine erinnern einen daran, dass man Vorfahren hat, an deren Erfahrungen, Wissen, aber auch an deren Schuld man anknüpft. Sie weisen die Betrachterinnen und Betrachter aber auch darauf hin, dass sie all dies an die nach ihnen Geborenen weitergeben werden. Und in beidem steckt die Mahnung des „Memento mori“: Bedenke, dass auch du sterben musst, nämlich damit du klug wirst (gemäß Psalm 90,12). Mit Friedhöfen und Grabsteinen haben Tod und Endlichkeit also einen festen Platz in der Kultur.

Die Bestattungskultur wandelt sich heute erheblich. Statt großer Grabstellen wünschen sich immer mehr Menschen ein Grab, das keine Pflege braucht. Auf vielen Friedhöfen gibt es Gemeinschaftsgrabstätten, in denen mehrere Namen auf einem großen Gedenkstein angebracht sind. Manche Menschen wünschen sich eine Bestattung im Friedwald oder eine Seebestattung – ganz ohne Grabstein. Auch Grabsteine können das Vergessen nur etwas hinauszögern, im besten, aber seltenen Fall um Jahrtausende. Früher oder später endet jedes Erinnern. „Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind“, tröstet Jesus die Jünger (Lukas 10,20). Dem entspricht die christliche Hoffnung auf den Gott, dessen Bund und Treue ewig hält, und der keinen vergisst.

Quelle: Instagram-Kanal der EKD: https://www.instagram.com/p/CGkSjaYi4PI/

15. Oktober 2020

Gottesdienste zum Reformationstag

Eine Gemeinde - drei Gottesdienste. An unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten, mit unterschiedlichen Ausrichtungen und doch eines gemeinsam: Die Entdeckung des befreienden Glaubens in Jesus Christus.

Hier eine Übersicht (alle Gottesdienste laufen unter Einhaltung strenger Hygieneschuzkonzepte - bitte Mund-Nasen-Schutz mitbringen).

14. Oktober 2020

Mittwochsandacht vom 14.10.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Thoma auch als PDF herunterladen:

Johannes 13, 34-35
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebhabt.
Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.

Ein neues Gebot. Hatten wir nicht in den letzten Monaten schon zahlreiche Erlässe und Verordnungen, Gesetze und Beschlüsse? In all den Unsicherheiten der Bürgerinnen über Urlaubsreisen und Beherbergungsverbote, in all den Abwägungen der Politiker zwischen Ausnahmeregeln und persönlichen Grundrechten stellt sich immer die Frage: Wofür brauchen wir sie? Die Antwort: Sie sollen helfen.

Damit ich aber ein Gebot als hilfreich (und nicht als beengend) empfinden kann, muss mindestens einer der folgenden zwei Faktoren zutreffen: Entweder ich kann dem Geber der Gebote völlig vertrauen und/oder die Gebote erweisen sich mir als logisch und schlüssig nachvollziehbar. Und deshalb ist es umso wichtiger, dass die Gesetze unserer Zeit schlüssig bleiben.

Unabhängig aber auch wie tief mein Glaube – also mein Vertrauen – in Gott ist, selbst wenn die Skepsis größer als das Vertrauen in IHN wäre, so bleiben seine Gebote aus meiner Sicht hilfreich, weil sie schlüssig sind. Und wer seinen Blick auf dieses neue Gebot von Jesus richtet, findet darin eben ein Schlüssel-Gebot. Nicht nur, weil es der Schlüssel für die anderen Gebote ist, sondern weil ihm auch ein schlüssiges Ursache-Wirkungs-Prinzip innewohnt: So wie du Liebe empfängst, gibst du sie weiter. Ich bin Empfänger und Geber. Das eine braucht das andere, damit die Liebe weder zum auferlegten Zwang noch zur grenzenlosen Ich-Bezogenheit wird. Nur so bleibt die Liebe in ihrem Wesen erhalten.

Die Folge dieses Gebots – in seiner Wechselwirkung gelebt – ist zweierlei. Einerseits hat es eine Innenwirkung: Der Einzelne als auch die Gemeinschaft erfährt darin eine „Seligkeit“, ein Glück. Andererseits hat es eine Außenwirkung: Daran wird sichtbar, zu wem ich gehöre. Und ich bin zutiefst davon überzeugt: Daran werden wir uns als Kirche messen lassen müssen. Oder nein: Daran werden wir längst gemessen, wenn wir genau hinsehen: auf Grund gemachter Erfahrung und Begegnung. Mit welcher Haltung wir als Christen anderen begegnen (und zwar überall), daran werden Menschen Christus erkennen. Oder eben nicht. Jesus verweist uns auf eine liebende und dienende Haltung.

Um dieses Gebot als hilfreich (und nicht als bedrückend) zu verstehen, mag es reichen darauf zu verweisen, dass es schlüssig ist. Aber um diese Haltung leben zu können, braucht es das Andere: Das tiefe Vertrauen in den Liebenden. Nicht aus mir. Das wäre vermessen. Sondern aus seiner Liebe.

Pfarrer Michael Thoma

7. Oktober 2020

Mittwochsandacht vom 07.10.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Weyen auch als PDF herunterladen:

Die Zwölf-Apostelkirche in Wanne-Süd wird von manchen Zeitgenossen als dunkel und düster wahrgenommen. Auf den ersten ungenauen Blick hin trifft dies möglicherweise auch für den Betrachter zu. Der viele Backsteinklinker ist in der Tat etwas dunkel geraten. Aber immer noch besser als die Fliesen und Kachelvariante, die mancher Presbyter sich Ende der 1950er Jahre so vorgestellt hatte. Die Waschkaue auf Zeche ließ hier grüßen. Aber, und das ist das Besondere an dieser neuen Zwölf-Apostelkirche aus dem Jahre 1963: Der Kirchraum lebt von den Glasfenstern. Die sind das Entscheidende, weil sie biblische Botschaften erzählen und zugleich die Kirche hell machen. Die Bibel macht die Kirche hell. Keine Kerze, keine Lampe und auch keine noch so kluge Leuchte schafft das.

Die Glasfenster stammen von dem westfälischen Glas-Künstler Karl Hellweg, der in den 1960er Jahren viele Kirchen in Westfalen mit Glasfenstern ausgestattet hatte. Damals baute man noch Kirchen neu.

Hinter dem ältesten Taufstein in Wanne-Eickel aus dem Jahre 1658 nun befindet sich das größte Glasfenster von Karl Hellweg in der Zwölf-Apostelkirche. Es zeigt die Unordnung des Meeres und der Erde, über die sich ein Regenbogen spannt. Oberhalb des Regenbogens fliegt der Heilige Geist in Form einer Taube herab und alles ist wohl geordnet, weil Gott ein Gott der Ordnung ist, so kann Karl Hellwegs Intention theologisch gedeutet werden.

Aber, wenn wir in die Bibel blicken, wird mehr daraus. Der Regenbogen wurde im Alten Testament in der Noah-Geschichte von Gott als Zeichen seiner Treue und Liebe zu den Menschen geschaffen, nachdem er die Erde mit seiner Sintflut verwüstet hatte. „Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig. Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken. Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist.“ (1. Mose Kapitel 8/9).

Am zurückliegenden Erntedankfest haben wir der reichen Gaben gedacht, die wir für unser täglich Brot im zurückliegenden Jahr zur Verfügung hatten. Trotzdem wir uns in einer schweren bedrohlichen Krise befinden. Gott bleibt treu und hält sich an seine Zusagen. Er lässt die Menschheit nicht untergehen. Egal was kommt, egal wie böse wir uns untereinander verhalten. Und die Nachrichten sind voll von derartigen üblen Taten der Menschheit, Tag für Tag. Doch Gott weiß um den Menschen und seinem Hang zum Bösen. Er will sich davon aber nicht mehr beindrucken lassen. Hat er den Regenbogen mit seinen sieben für unsere Augen sichtbaren Spektralfarben als Erinnerung für ihn, Gott selbst, und für uns an den Himmel gesetzt, so hat er mit Jesus Christus an Karfreitag und am Ostermorgen erneut und noch viel stärker bekräftigt, was ihm wichtig ist: „Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist.“ Gott sagt zu uns, trotzdem wir so sind, wie wir Menschen nun einmal sind, sein deutliches „Ja“. Jeden Tag neu und ganz bestimmt in dieser schweren Zeit der Corona-Krise auf diesem Erdenrund.

Daher macht der Regenbogen von Wanne-Süd die Zwölf-Apostelkirche in ganz besonderer Art und Weise hell und klar. Wo Gottes Regenbogen leuchtet, ist keine Dunkelheit mehr, sondern farbenfrohe Buntheit, wie das Leben nun einmal ist.

Dr. Frank Weyen, Pfr.

30. September 2020

Mittwochsandacht vom 30.09.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrerin Hanussek auch als PDF herunterladen:

Im 1. Korintherbrief 13, 1-13 drückt Paulus seine Gedanken über die prägenden Bestandteile des Christ-Seins aus: Glaube, Hoffnung, Liebe – und die größte unter ihnen ist die Liebe.

Die griechische Sprache kennt sechs verschiedene Begriffe für die „Liebe“. Paulus wählt den Ausdruck „agape“. In diesem Sinne ist Liebe ein göttliches Geschenk, das in die Körper der Menschen ausgegossen wird.

Liebe ist „die Kraft, die in der Hoffnung hält“.

Sie vermag es Ängsten, Gefahren und Verfolgungen zu widerstehen. Sie hält allem stand, auch dem Tod.

Und wir können gewiss sein, dass da „wo Gott ist, Liebe ist“. Aber ist auch dort, „wo Liebe ist, Gott?“

Lebt die Liebe Gottes durch den Menschen?

Ja, es gibt eine Verbindung von Gottesliebe und Nächstenliebe. Da, wo Gerechtigkeit geschieht, wo Barmherzigkeit, Mit-Leiden/Mit-Freuen geübt werden, da wo Sanftmut und Frieden herrschen, ist Gott.

Die Liebe gilt Paulus als „die größte Größe“, weil er annimmt, dass derjenige, der „Liebe hat“, keinerlei Gebote benötigt. Liebe erfüllt das Gesetz. Sie ist das „neue Gesetz“.

Die Liebe ist größer als der Glaube, weil der Glaube die Orientierung markiert, die Liebe hingegen das Ziel.

Die Liebe hört niemals auf, weil Liebe Leben bedeutet. Jesus Christus hat mit der Auferstehung den Tod überwunden, den Weg ins „ewige Leben“ in die „ewige Liebe“ geebnet.

Doch müssen wir dabei stets bedenken, dass wir, in deren Körper die Liebe „ausgegossen“ wird, lediglich im Glauben ihrer teilhaftig werden können.

Darum Gott: Ich glaube. Hilf, meinem Unglauben.


Pablo Neruda hat diesen Ruf in folgende Zeilen gekleidet:

Ich liebe die Sanftmut.
Und trete ich über die Schwelle einer Einsamkeit,
öffne ich die Augen und lasse sie überlaufen
von der Schwere ihres Friedens.

Ich liebe die Sanftmut über allen Dingen dieser Welt.
Ich finde in der Beruhigung der Dinge
ein großes und ein stummes Lied.

Die Augen zum Himmel wendend,
gewahre ich im Erschauen der Wolken,
im Vogel, der vorüberzieht, und im Wind
die große Süße der Sanftmut.

Amen.

Pfarrerin Zuzanna Hanussek

23. September 2020

Mittwochsandacht vom 23.09.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Kosslers auch als PDF herunterladen:

Liebe Leserinnen und Leser,

in unseren beiden Bibelversen ist davon die Rede, dass der Tod, dass das Sterbliche verschlungen wird. „Der Tod wird gefressen“ wie Martin Luther in dem Lied „Christ lag in Todesbanden“ drastisch dichten kann. „Die Schrift hat verkündet das, wie ein Tod (nämlich der Tod Jesu Christi) den andern fraß.“ (EG 101, 4) So heißt es in Luthers Text, und ich denke, dass er den biblischen Ton genau getroffen hat. Es geht biblisch gesprochen ja in der Tat um einen Kampf, nämlich um den Kampf Gottes mit unserem Tod. Davon erzählt die Geschichte Jesu Christi, davon erzählt die ganze Bibel.

Die Bibel verharmlost den Tod nicht, sie verklärt ihn nicht, sie sieht ihn nüchtern. Sie weiß, dass der Tod menschlich gesprochen das Letzte von allem ist, und dass man eher meinen könnte, dass er am Ende alles verschlingt. „Ein Mensch in seiner Herrlichkeit kann nicht bleiben, sondern muss davon wie das Vieh.“ So heißt es mehrfach in Psalm 49. Und es ließen sich etliche alttestamentliche Stellen von gleicher Deutlichkeit diesem Vers an die Seite stellen.  Und doch kann die Bibel bei diesen Worten nicht stehen bleiben, denn genau das wäre ja Verherrlichung des Todes. Es würde dem Tod entgegen dem ersten Gebot die Herrschaft zubilligen. Es klingt aber durch die ganze Bibel hindurch: „Ich bin der HERR, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“  In dieses Loben Gottes stimmt der Apostel Paulus gleich zu Beginn des 2. Korintherbriefes ein und schreibt: „Gelobt sei Gott der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet …, damit wir auch trösten können, … mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.“ (2. Korinther 1, 3f) Dieser Trost ist Christus. Er ist unser Trost und Leben, weil er Gottes Liebe ist. Gottes Liebe, die uns ganz persönlich sucht und meint.

Deshalb ist das Seufzen, von dem der Apostel in unserem Text spricht, weder Weltschmerz, noch Klage über die ach so bösen Mitmenschen, noch Todessehnsucht, sondern das Seufzen der Liebe zu Jesus und der Sehnsucht nach ewiger Gemeinschaft mit ihm.

Bleiben Sie gut behütet                                  

Ihr Ekkehard Kosslers

20. September 2020

Erfolgreicher Tag des Friedhofs in Wanne-Süd

Bei strahlendem Sonnenschein zeigte sich der Friedhof Wanne-Süd am diesjährigen „Tag des Friedhofes“ von seiner schönsten Seite.

Mitarbeitende der Friedhofsverwaltung, des Bestattungshauses Wendland und der Friedhofsgärtnerei Klumpen junior informierten die zahlreichen Friedhofsbesucher*innen über diesen wunderschönen Ruhe-Park, die neuen pflegefreien Grabarten und über Vorsorgeverträge.  

Vorgestellt wurde auch eine Aktion der Evangelischen Kirche, die die kirchlichen Friedhöfe bürgerfreundlicher gestalten will und sie als „Ort der Hoffnung“ beschreibt.

Als erstes Zeichen für den „Ort der Hoffnung“ konnten auf dem „Wanne Süder“ die bürgerfreundlich gestalteten Hinweisschilder wahrgenommen werden.

Im Bild: Hannelore Wippich und Hans-Heinrich Klumpen

16. September 2020

Kolumbarium II auf dem Neuen Friedhof in Eickel fertiggestellt

Aufgrund der starken Nachfrage nach pflegefreien Gräbern hat die Ev. Kirchengemeinde Wanne-Eickel das Kolumbarium II nahe den Friedhofseingängen an der Edmund-Weber-Straße um 7 weitere Stelen-Gruppen à 10 Urnenkammern erweitert. Es stehen dort ab sofort insgesamt 100 Urnenkammern für jeweils 1-2 (Schmuck-)Urnen zur Verfügung.

Das Kolumbarium II ist - wie schon das in der Nähe befindliche Kolumbarium I - in ein wunderschön gestaltetes Umfeld eingefügt worden. Zwei Vasenpoller für Blumenschmuck und zwei moderne Sitzbänke runden die neue Anlage ab.

Gerne nimmt die Friedhofsverwaltung Eickel Reservierungen an.

16. September 2020

Mittwochsandacht vom 16.09.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Kosslers auch als PDF herunterladen:

Liebe Leserinnen und Leser,

in der Losung und dem Lehrtext für den heutigen Tag geht es offenkundig um Eigentum, Besitz, Geld, unser Verhältnis zu Gott und unser Verhältnis zu unserem Nächsten. Dies alles lässt sich im Licht der biblischen Botschaft, im Licht des Evangeliums nicht voneinander trennen. Damit erzähle ich Ihnen gewiss nichts Neues. Das wissen wir, dass unser Verhältnis zu Gott sich in unserem Verhältnis zu unseren Mitmenschen spiegelt und sich auch im Umgang mit unserem Geld offenbart. Und dass umgekehrt unser Umgang mit unseren Mitmenschen und unserem Geld ebenso etwas über unser Verhältnis zu Gott sagt, ist wahrscheinlich auch niemandem von uns neu. Das Treffende in diesen Sätzen, das also, was uns wirklich trifft, ist wohl das, dass sie uns so ganz persönlich meinen. Diese Sätze sind ja nicht gemeint als Maßstab zur Beurteilung anderer, und sie sind schon gar nicht dazu geeignet andere damit zu verurteilen. Zwei Verse später heißt es ja deutlich genug: „richtet nicht!“ und dann wird uns das Gleichnis vom Splitter im Auge des Bruders und dem Balken in unserem eigenen Auge erzählt. Die Intensität dieser Worte liegt ja darin, dass sie uns nicht aus unserer ganz persönlichen Verantwortung entlassen. Sie sind so erschreckend konkret. Sie fordern unsere Tat! Mehr noch, sie fordern unsere Liebe. Wir verstehen diese Worte aber nur recht, wenn wir hören, dass zuvor gesagt ist: „Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen.“

Mit diesen Worten von der Feindesliebe, die in der Feldrede des Lukasevangeliums und der Bergpredigt des Matthäusevangeliums als Gebote Jesu formuliert sind, wird von der Sache her zuerst das Handeln Gottes an uns beschrieben. Er hat uns zuerst geliebt, und diesem Tun Gottes an uns dürfen und sollen wir antworten. Die Liebe Gottes will uns zur Liebe befreien und auch die Freude zum Geben schenken. „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“, heißt es in einer volkstümlich gewordenen Formulierung des Apostels Paulus. In einer kommentierenden Stelle zur christlichen Liebe kann der Theologe Karl Barth sehr pointiert genau andersherum sagen: „Einen unfrohen Geber hat Gott bestimmt nicht lieb!“  Das will sagen: Ein solch unfroher Geber hat die Liebe Gottes noch nicht begriffen. Die Freude, die mit ihr verbunden ist, ist ihm fremd. Er ist gefangen in sich selbst. Wo Gott einen Menschen zur Liebe befreit, da ist er nicht abhängig von dem, was der andere zurückgibt. Da ist der Kreislauf des „wie du mir, so ich dir“ unterbrochen und es heißt: „So wie Gott mir, so ich dir.“

Bleiben Sie gut behütet

Ihr Ekkehard Kosslers

9. September 2020

Tag des Friedhofs in Wanne

Jedes Jahr wird landesweit der Tag des Friedhofs begangen.

Schließlich gehört der Tod zum Leben und die Friedhöfe sind Teil der öffentlichen Daseinsfürsorge. Nach christlichem Verständnis sind die Friedhöfe auch „Orte der Hoffnung“.

Der Friedhof Wanne-Süd (Ecke Edmund-Weber-Straße/Reichsstraße in Herne-Wanne) beteiligt sich am
Sonntag, 20.09.2020, von 13.00-15.00 Uhr
an der diesjährigen Veranstaltungsreihe.

Sie sind dazu herzlich eingeladen!

Mitarbeitende der Friedhofsverwaltung der Ev. Kirchengemeinde Wanne-Eickel führen über den Friedhof und erläutern namentlich die modernen, pflegefreien Begräbnisarten.

Gerne werden auch Ihre Fragen rund um das Thema „Bestattungen“ beantwortet.

9. September 2020

Mittwochsandacht vom 09.09.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Kenning auch als PDF herunterladen:

Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben,
denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.
(
Hebräer 13,9)

Liebe Gemeinde,

Glaube soll nicht kompliziert, sondern einfach sein. Und wer meint, das mit dem Glauben müsste aber schwer sein und hart, und nur wer sich den kritischen Fragen und Anfechtungen stelle, der hätte so etwas wie „richtigen“ Glauben, der weiß noch nicht, dass der Glaube weder eine intellektuelle noch eine spirituelle Errungenschaft, sondern ein Geschenk ist.

Glaube ist einfach, und das macht seine Schönheit aus. Um genau zu sein, ist der Glaube so einfach, dass sogar kleine Kinder ihn begreifen können, und er ist so schön, dass sogar die Christinnen und Christen in unserem Land, die das ganze Jahr über nicht in die Kirche gehen, alle Jahre wieder vom Gottesdienst angezogen werden. Schließlich ist es einfach schön gemeinsam den Glauben zu feiern.

Manchmal machen wir es uns selber aber mit dem Glauben kompliziert, lassen uns durch dieses oder jenes Argument verunsichern, so als müssten wir auf alles eine Antwort haben, oder meinen, auch in anderen Religionen gäbe es ja kluge Dinge und müssen dann das, was wir über Gottes Liebe wissen, dem unterordnen.

Jedes Mal wenn wir es uns mit dem Glauben komplizierter machen als er ist, sehen wir uns genötigt ihn etwas mehr auszubalancieren, statt ihm das Gewicht zu geben, das ihm zusteht, oder wir machen aus der Herzensangelegenheit mit Gott eine Kopfsache.

Deswegen spricht unser Vers aus dem Hebräerbrief, der der Lehrtext zur heutigen Losung ist, eine Warnung vor fremden Lehren aus. Man erkennt solche fremden Lehren daran, dass sie letztlich die Einfachheit und Schönheit des Glaubens stören wollen, und es auch tun statt zu Christus zu führen. Es ist also klug, Lehren, die den Glauben unnötig verkomplizieren, mit einem Schulterzucken aus dem Weg zu gehen.

Vielleicht ist dein Leben aber zurzeit nicht einfach, sondern kompliziert. Wenn dem so ist, dann lass deinen Glauben einfach sein, das macht ihn schön und das tut gut.

Jesus spricht: Wahrlich, ich sage euch:
Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.
(Mk 10,15)

Ihr Pfarrer Ferdinand Kenning

7. September 2020

Start der neuen Katechumenen in Röhlinghausen

Mit 13 jungen Leuten ist der neue Katechumenen-Jahrgang in Röhlinghausen an den Start gegangen. Vier Jungen und neun Mädchen haben angefangen sich kennenzulernen und erste Einblicke in die Gemeinde zu bekommen. Die Highlights bisher waren die Gestaltung der eigenen Gottesdienst-Kerze und eine Rallye durch unsere Kirche. Die Jugendlichen sind mit viel Vorfreude auf ihre Konfirmandenzeit unterwegs.

2. September 2020

Mittwochsandacht vom 02.09.2020

Hier können Sie die Andacht von Superintendentin Karpenstein auch als PDF herunterladen:

Liebe Menschen in Nah & Fern und in Wanne-Eickel!

Es gibt verschiedene Wochen- und Feiertage. Wir kennen Vatertag und Muttertag, die hohen kirchlichen Feiertage wie Ostern und Weihnachten. Der Tag der Lasagne und der Welt-Linkshänder-Tag sind schon unbekannter. Vom Ökumenischen Tag der Schöpfung, der am 4. September 2020 begangen wird, lese ich eben das erste Mal.

So wie der Weltgebetstag der Frauen immer am ersten Freitag im März gefeiert wird, so hat der Tag der Schöpfung seinen festen Ort am ersten Freitag im September. Jedes Jahr steht er unter einem anderen Motto mit einem besonderen geographischen Schwerpunkt. In diesem Jahr 2020 nimmt uns die Aktion mit ins pfälzische Landau in eine Weinregion.

Christentum und Wein vertragen sich gut, auch wenn vor übermäßigem Genuss durchaus gewarnt wird. Schon in der Hebräischen Bibel sind Weinstock und Weinberg ein Bild für die Verbindung zwischen Gott und den Menschen. Diese Linie setzte sich in der christlichen Tradition fort und findet sich wieder in den Erzählungen Jesu.

Am Tag der Schöpfung werde ich daran erinnert, dass die Welt kein Werk der Menschen ist. Wir sind Gäste dieser Erde – sie ist uns anvertraut. Der Schöpfer ist ein anderer, und ihm gegenüber müssen wir unser Leben auf diesem Planeten verantworten. Den Raubbau an der Natur und die Lieblosigkeit gegenüber Mensch und Tier. Wir als Mensch zerstören Lebensräume und damit letztlich unsere eigene Lebensgrundlage.

Umweltschutz und Verantwortung für das Leben sind keine Kür nur für „Ökos und Gretas“, sondern Christ*innen-Pflicht. Vom ersten Tag der Welt an hat Gott uns aufgetragen, seine Schöpfung zu bewahren. Nur dann werden wir weiter die Schönheit Gottes erleben, Jesu Wunder bestaunen und den Lebensatem des Heiligen Geistes spüren können.


Ich grüße Sie ganz herzlich – bleiben Sie behütet,

Ihre Pfarrerin Saskia Karpenstein

26. August 2020

Mittwochsandacht vom 26.08.2020

Hier können Sie die Andacht von Vikar Horst auch als PDF herunterladen

Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Ps 139,5

Letztens war ich mal wieder joggen. Dabei führte mein Weg mich unter anderem über die Erzbahntrasse. Nach einem bekannten Erzbahnbüdchen gelangte ich, in Richtung Gelsenkirchen laufend, auf eine sehr lange Brücke. Ich lief nah am Geländer, um mir nicht mit anderen ins Gehege zu kommen. Dabei blickte ich immer mal wieder über den Zaun und schaute hinab: Auf Wiesen, Müll in der Natur oder Baustellen. Und plötzlich kam mir der Gedanke: „Wie wäre es eigentlich, wenn das Geländer gar nicht da wäre?“. Ganz sicher würde ich nicht so gelassen und entspannt am Rand der Brücke laufen und hinunterschauen. Ich würde wohl langsamer laufen und mich vorsichtig in der Mitte aufhalten, um nicht Gefahr zu laufen abzustürzen.

Es ist schon interessant: Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bei meinen Läufen gegen das Geländer gestoßen oder gestolpert wäre, sodass es mich auffangen musste. Allein seine Anwesenheit hat mir Gelassenheit gegeben, gar kein flaues Gefühl über einen möglichen (Ab-)Sturz aufkommen lassen.

„Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir“ heißt es im 139. Psalm. Der Beter beschreibt Gottes Nähe und Gegenwart als etwas Schützendes. Von allen Seiten ist Gott um ihn und die Hand hält er schützend über ihn. Ich bin in meinem Leben in Gott geborgen, er ist gegenwärtig. Ich finde diese Vorstellung beruhigend und schön. Sie lässt mich mit größerer Sicherheit durch mein Leben gehen. Wie allein die Gewissheit des Geländers mir einen festen Stand auf der hohen Brücke gibt, gibt mir die Gewissheit der Gegenwart Gottes einen festen Stand im Leben. Ich weiß, dass für gewisse Dinge schon gut gesorgt ist, also kann ich vertrauensvoll meine Bahn ziehen. Und auch wenn ich mal stolpere und hinfalle, ist da einer, sodass ich nicht vollends abstürze, sondern mich aufrappeln und aufrichten kann. Das hat etwas Beruhigendes, aber es ist keine Einladung zum Leichtsinn. Genau wie ich auf der Erzbahntrasse nicht auf dem Geländer selbst langlaufe und aufpasse, dass ich mit niemandem zusammenrassle, bin ich auch in meinem Leben für mich und andere verantwortlich. Die Gewissheit um Gottes Gegenwart macht mich dabei aber von einer allzu großen Sorge frei: Frei für den Nächsten, frei für mich selbst und frei für Gott.

Ihr und Euer Lukas Horst

25. August 2020

Kolumbarium Crange erfolgreich erweitert

Wegen der starken Nachfrage ist das Kolumbarium II auf dem Cranger Friedhof (in der Nähe der städtischen  Kunstschule an der Dorstener Straße) um 27 Urnenkammern für jeweils 1-2 (Schmuck-)Urnen erweitert worden.

Die Belegung hat bereits begonnen. Reservierungen nimmt das Bezirksbüro Crange ab sofort gerne entgegen.

19. August 2020

Mittwochsandacht vom 19.08.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Thoma auch als PDF herunterladen:

Wie lange noch, Herr, willst du uns vergessen?
Wie lange noch soll das so weitergehen?

Schau doch her und antworte mir, Herr, mein Gott!

Wie lange noch sollen wir in Ungewissheit leben, was übermorgen möglich ist?
Wie lange noch erschöpfen sich Familien darin, sich ständig neu zu organisieren?

Schau doch her und antworte mir, Herr, mein Gott!

Wie lange noch sind die Alten einsam?
Wie lange noch müssen Kinder um ihren Alltag bangen?

Schau doch her und antworte mir, Herr, mein Gott!

Wie lange noch gefährden Menschen Leben, weil sie alles herunterspielen?
Wie lange noch müssen gerade die Menschen leiden, die schon vorher jeden Tag um ihr Leben kämpften?

Schau doch her und antworte mir, Herr, mein Gott!

Wie lange noch stehen sich Ansteckungsangst und Gottes Gemeinde gegenüber?
Wie lange noch werden wir Heilige ohne Gemeinschaft sein?
Wie lange noch…?

Ohne eine Antwort zu bekommen,
will ich dennoch deiner Treue trauen.
Trage mich. Tröste mich.
Lass mich nicht los.
Halte mich!

Halte an dir fest.
Will dir fest vertrauen – trotz allem. In allem.
Und dann, irgendwann,
werde ich ihm ein Lied singen,
meinen Dank bringen,
weil ich erkenne, dass er
Gutes an mir getan hat.

Pfarrer Michael Thoma

12. August 2020

Mittwochsandacht vom 12.08.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Mattner auch als PDF herunterladen:

„Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt. Du beschenkst mich mit Freude, denn du bist bei mir; aus deiner Hand empfange ich unendliches Glück.“ (Psalm  16,11)

Was soll aus dir werden?

Wenn man Kinder fragt: Was willst du einmal werden? hört man ganz unterschiedliche Antworten: Polizist, Ärztin, Tierpflegerin, Fußballer… Fragt man Erwachsene, heißt es oft: Ich möchte eine Familie gründen, ein Haus bauen und gesund bleiben. Schöne Ziele, wie ich finde.

Wie kommt es aber, dass es viele Menschen doch nicht zufrieden stellt? Sie haben fast alles, sind gesellschaftlich solide gestellt, haben gute Kontakte und auch sonst scheint alles in Ordnung. Liegt es vielleicht daran, dass irgendwie jeder Mensch einen Sinn sucht, einen unvergänglichen Sinn für sein Leben? Warum bin ich hier? Was macht mich aus? Worin finde ich Anerkennung?

In der Bibel werden uns viele Menschen vorgestellt, die mit dem, was sie tun, unzufrieden waren, darin keine Erfüllung fanden oder deren bisheriger Weg eher ein Irrweg war. Interessant wurde es erst, wenn sie im Gespräch mit Gott auf einen neuen Weg eingeladen wurden. Von Mose hören wir es, als er auf der Flucht in der Wüste von Gott angesprochen wird: Geh zurück nach Ägypten, sagte Gott. Von den Jüngern hören wir, dass Jesus sie aus ihrem Alltag herausruft und mit einer neuen Aufgabe betraut: Petrus z.B. als Prediger und Hirte einer jungen Gemeinde. Viele dieser „berufenen Diener Gottes“ haben sich zunächst gewehrt und meinten „das kann ich nicht, da suche dir mal eine/n andere/n“. Und immer wieder sagt Gott dann: „Du, du kannst das! Ich weiß das, weil ich dich kenne und dich mit vielen Gaben und Talenten ausgestattet habe!“ –

Da frage ich mich: Was soll aus dir oder mir wohl – noch – werden? Was hat Gott sich wohl dabei gedacht, als er dich und mich in die Welt gestellt hat; es kann doch nicht sein, dass das, was gerade da ist, „alles“ ist?

Wenn Sie auf der Suche nach Ihrem bleibenden Lebenssinn sind, fragen Sie doch mal bei Gott an: Was soll aus mir – noch – werden? Manchmal hat Gott es in der Vergangenheit schon angezeigt, doch wir übersehen oder überhören dann seine leisen Einladungen. Da hilft es, auf die besonderen Erfolge und Enttäuschungen zu schauen und sich zu fragen, ob darin vielleicht ein Hinweis auf Gottes Aufgabe für uns zu entdecken ist. Und wenn wir da nicht weiterkommen, tut ein persönliches Gespräch mit einem Menschen gut, der sich schon auf Gott eingelassen hat.

Wenn Sie in Ihrem Leben feststecken und sich fragen, was soll ich hier, dann wird Gott Ihnen gern seinen Weg für Ihr Leben zeigen. Fragen Sie ihn doch mal.

Ich bin mir sicher – Gott weiß, was für Sie und mich richtig ist!

Herzliche Grüße,
Ihr

Pfarrer Günter Mattner

5. August 2020

Mittwochsandacht vom 05.08.2020

Hier können Sie die Andacht der EKD auch als PDF herunterladen:

Es ist Ferienzeit, und damit Zeit für die Frage: Berge oder Meer?
Schauen wir doch mal in die Lutherbibel!
Der Berg taucht hier 300mal auf, und damit etwas häufiger als das Meer (200mal). Das liegt auch daran, dass Berge in der Antike heilige Orte waren, nah am Himmel und nah bei Gott.
Das Meer steht eher für Gefahr: Die Sintflut rafft fast die ganze Schöpfung hinweg, das Schilfmeer verschlingt das ägyptische Heer, Jona bekommt es im Meer mit einem Walfisch zu tun und Paulus erleidet Schiffbruch vor Malta. Hier und an anderen Bibelstellen steht das Meer für die Macht des Schöpfers, angesichts derer wir Demut und Gottvertrauen lernen sollten. In dieser Absicht malt sich der Psalmbeter dutzende Male das Meer vor das innere Auge.
Auch Hiob lässt sich von der überlegenen Weisheit des Schöpfers überzeugen, als dieser bildreich und detailliert sein nasses Werk anpreist (Hiob 38,8-11.16). Ebenso versetzt das Meer den Prediger Salomo in Staunen: „Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller; an den Ort, dahin sie fließen, fließen sie immer wieder.“ (Prediger 1,7).

Das geheimnisvolle und unerforschliche Meer wurde in nachbiblischer Zeit zur Metapher für die Seele. In der Seele spiegeln sich spätestens seit Augustin die Weite der Welt und die unendliche Güte Gottes. So dichtete Paul Gerhardt: „O dass mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel ein weites Meer, dass ich dich [Jesus] möchte fassen!“ (EG 37). Versteht man das Leben als eine „Fahrt durch das Meer“, nämlich das „Meer der Zeit“ (EG NB 572), dann ist Leben auch die Kunst, auf dem unergründlichen Meer der eigenen Seele zu steuern. Tiefenpsychologisch gesehen ist das Meer das Symbol für das Unbewusste und die Matrix (von lat. mater), d.h. die Mutter, aus der wir kommen. All dies mag erklären, wieso das Anbranden der Wellen und der Anblick des im Sonnenlicht glitzernden Wassers für viele Menschen eine quasi-mystische Erfahrung ist. Wer dem auf die Spur kommen möchte, der betrachte die „Seestücke“ von Gerhard Richter oder Caspar David Friedrichs Meer-Ansichten.

Also nochmal: Berge oder Meer? Viel spricht für das Meer! Was meint ihr?

Quelle: Instagram-Kanal der EKD: https://www.instagram.com/p/CDeKBFsiGeU/

29. Juli 2020

Mittwochsandacht vom 29.07.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrerin Karpenstein auch als PDF herunterladen:

Liebe Menschen in Nah & Fern und in Wanne-Eickel!

Letzten Sonntag haben wir in der Gemeinde Abendmahl gefeiert. Eigentlich nichts Besonderes, aber in diesen Zeiten schon.

Seit März ist in den Kirchen vieles anders. Wie an allen Orten ringen wir um Abstand und Hygiene. Wir schütteln keine Hände und legen sie nicht zum Segen auf. Wir singen als Gemeinde nicht gemeinsam und kommen nicht mehr zum Abendmahlskreis zusammen.

Es ist sinnvoll, dass wir notwendige Regeln einhalten. Gleichzeitig grübeln und tüfteln wir, was dennoch geht. Ich versuche, neu und vielleicht ungewöhnlich zu denken. Nicht alles lässt sich kompensieren, aber beim Abendmahl habe ich einen Versuch gewagt.

Viele Gottesdienstbesucher*innen gehen gerne und regelmäßig zum Abendmahl. Es ist ihnen vertraut und eingeübt seit Kindertagen und der Konfirmation. Wenn man mich fragt, was mir das Abendmahl bedeutet, dann fällt mir eine ganze Reihe ein.

Das Abendmahl ist ein besonderer Moment herausgehoben aus dem Alltag. Ganz nah bei Gott. Zeichen der Hoffnung und der Versöhnung. Verbunden mit der weltweiten Christenheit. In Erinnerung an das erste Abendmahl Jesu damals mit seinem Jüngerkreis. In der Nacht, in der er verraten wurde. Abendmahl wird gefeiert mitten in den Grenzerfahrungen des Lebens. Damals wie heute.

Christi Leib für dich gegeben – Christi Blut für dich vergossen. Das Abendmahl ist Sakrament, Geheimnis des Glaubens. Es ist das Zusammenkommen von Worten und Zeichen. Es ist Schweigen und Instrumentalmusik. Es ist Sehen, Fühlen und Schmecken. Beim Abendmahl geht es um meine Leiblichkeit. Hier bin ich ganz Mensch. Im Angesicht Gottes.

Das Abendmahl am letzten Sonntag war das erste seit Monaten in unserer Kirche. Am Eingang des Gottesdienstes ein Tütchen mit einer Oblate und Weintrauben für jede*n einzeln hygienisch korrekt bereitet und verpackt. So haben wir später Abendmahl gefeiert am Sitzplatz mit Abstand und dennoch gemeinsam.

Zeiten und Umstände mögen sich ändern – Gott bleibt. Zum Beispiel im Abendmahl.

Ich grüße Sie ganz herzlich – bleiben Sie behütet,

Ihre Pfarrerin Saskia Karpenstein

22. Juli 2020

Mittwochsandacht vom 22.07.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Thoma auch als PDF herunterladen:

Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

Jesaja 43,1

Zwei Cousins treffen sich innerhalb einer Woche gleich zwei Mal aus familiären Gründen: Zunächst zu einer Beerdigung, dann zu einer Taufe. Unterschiedlicher könnten die Anlässe nicht sein. Ein Leben, das gerade begonnen hat und ein Leben, das sein Ende erreicht hat. Und doch hören die beiden Cousins beide Male den gleichen Satz: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Das eine Mal an den Verstorbenen am Grabstein, das andere Mal an den quicklebendigen Säugling am Taufstein gerichtet.

Der gleiche Satz bei zwei so gegensätzlichen Begebenheiten. Nein, es ist kein Irrtum und kein Versehen. Dieses Wort von Gott passt zum Anfang und Ende des Lebens, weil wir gerade am Anfang und Ende unseres Weges Hoffnung brauchen. Die Hoffnung für das, was kommt: Im Leben und nach dem Sterben.

Es ist die Hoffnung, niemals allein und verloren zu sein, sondern einen festen Platz bei dem zu haben, der größer ist als Raum und Zeit. Die hoffnungsvolle Gewissheit zu Gott zu gehören. Und weil ich zu ihm gehöre, höre ich seine Worte so:

„Ich lasse dich nicht los, solange du es nicht möchtest. Ich halte dich an der Hand, trage dich, laufe unauffällig wie ein Schatten hinter dir und gehe dir zur Orientierung voraus. Ich stelle mich schützend vor dich und halte meine Hand über dich, verteidige dich, höre dich. Ich gebe alles für dich. Wenn ich für dich bin, wer oder was kann gegen dich sein?“

Diese Hoffnung wird zur erlebbaren Gewissheit für den, der sich darauf beruft: Im Leben und im Sterben.

Pfarrer Michael Thoma

15. Juli 2020

Mittwochsandacht vom 15.07.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Kenning auch als PDF herunterladen:

In eines Mannes Herzen sind viele Pläne,
aber zustande kommt der Ratschluss des Herrn.
(Spr. 19, 21)

Der Vers ist die Losung für den heutigen Tag.
Wir kennen sie auch in Kurzform: „Der Mensch denkt, Gott lenkt.“

Die Worte sind eine Erinnerung daran, dass wir unser Schicksal nicht so in der Hand haben, wie wir es gerne würden. Wir können uns viel wünschen, planen, befürchten und Sorge tragen, aber was in der Zukunft geschieht, das weiß allein Gott, der Herr.

Das soll uns aber weder entmutigen noch faul werden lassen, sondern vielmehr sollen wir mutig im Vertrauen auf unseren himmlischen Vater leben, arbeiten, eine Familie gründen, und noch vieles mehr tun. Denn was wir tun können, dass lässt Gott uns tun, aber was nur Er tun kann, das müssen wir auch nur Ihn tun lassen. Und nachdem wir getan haben, was wir tun konnten, sollen wir die Anspannung fallen lassen und uns ausruhen. Das tun wir, wenn wir ruhen, schlafen, uns erholen und innehalten, nachdem wir uns angestrengt haben. Ganz bewusst haben wir dazu die Möglichkeit, wenn wir am Abend Andacht halten, ein Gebet vor dem Schlafengehen oder Luthers Abendsegen sprechen, um Gott den Tag zurück in seine Hände zu geben und ihm die Nacht anempfehlen. Denn unser Schöpfer hat in seiner unendlichen Weisheit Tag und Nacht erschaffen, den Arbeitstag und die Nachtruhe - und weil wir beides brauchen, darum hat Er für beides Raum und Zeit in seiner Schöpfung gelassen.

Manchen fällt das Tagesgeschäft und die Arbeit schwer, anderen die Erholung und der Schlaf. Der eine hat irgendwie die fixe Idee im Kopf, dass egal was er tut, es nicht ausreichen könnte, was er denn tun würde und packt die Arbeit entweder erst gar nicht an, oder bringt sie einfach nicht zu Ende. Die andere meint, dass sie noch nicht aufhören dürfe, weil immer noch Arbeit übrig ist, und findet dann auch zur Nacht nur wenig Ruhe oder Erholung. Beiden soll die Glaubenswahrheit aus Spr. 19,21 helfen, im Vertrauen auf Gott das Tageswerk anzupacken oder ruhen zu lassen, weil der Herr letztendlich doch zu seinem Ziel kommt, und zwar so, dass er uns tun lässt, was wir tun können, und Er tut, was nur er tun kann. Diese Wahrheit liegt auch dem folgenden Psalmwort zugrunde:

Den Seinen gibt‘s der Herr im Schlaf (Ps. 127,2b).
Amen.

Pfarrer Ferdinand Kenning

8. Juli 2020

Mittwochsandacht vom 08.07.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Ullrich auch als PDF herunterladen:

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Geschwister,

wenn wir am Sonntag den Gottesdienst besuchen, hören wir meist direkt zu Beginn den Wochenspruch. Dieser Wochenspruch ist so etwas wie eine Überschrift über die gesamte Woche.

Er lautet für diese Woche:

»Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.« (Gal 6,2)

Das ist also die Überschrift über diese Woche. Und, wie geht es Ihnen, wenn Sie diesen Vers lesen? An welchen Worten bleiben Ihre Gedanken haften?

»Last«? Ja, von Lasten und Belastungen hören wir viel in der Krise. Manches belastet uns vielleicht selbst. Die Sorge um die eigene Gesundheit, oder um die meiner Lieben, die Sorge um meinen Arbeitsplatz, oder die Sorge, wie es mit meiner Gemeinde und dem Gemeindeleben weitergehen kann – all das kann zur Last werden, an der ich zu tragen habe.

»Jeder hat so sein Päckchen zu tragen« - so formuliert es der Volksmund.
Und weil das so ist, erscheint der Wochenspruch manchen Menschen wie eine zusätzliche Last, die ihnen auferlegt wird.
»Wie soll ich das nur schaffen? Ich selbst habe doch schon an meinen Lasten genug zu tragen. Da soll ich jetzt auch noch die Lasten der anderen tragen?«

Dazu passt dann auch noch, dass vom Gesetz Christi gesprochen wird. Last und Gesetz, das sind nicht gerade Begriffe, die uns beschwingt durch den Alltag gehen lassen.

Wenn wir den Wochenspruch so lesen, dann wird er uns selbst zur Last, und wir können froh sein, dass diese Last uns dann am kommenden Sonntag durch den neuen Wochenspruch abgenommen wird.

Vielleicht lassen sich aber auch andere Gedanken mit dem aktuellen Wochenspruch verbinden.
Einer dieser Gedanken ist die Gemeinschaft. Der Wochenspruch nimmt den Leser und die Leserin mit hinein in die Gemeinschaft. Denn es geht darum, dass dieser Satz der christlichen Gemeinde gesagt wird. In dieser Gemeinschaft ist es so, dass einer des anderen Last trägt.
Ja, ich trage des anderen Last, und ja, der andere trägt meine Last. So tragen, stützen und unterstützen Christen sich gegenseitig, leben Gemeinschaft.

Der Mittwoch teilt die Woche in zwei Hälften. Eine dieser Hälften liegt nun schon hinter uns. Lassen Sie uns die Gelegenheit nutzen inne zu halten und zu fragen: »Habe ich das vielleicht in den zurückliegenden Tagen schon erfahren, dass auch ich mit meinen Lasten getragen bin?«

Das »Ich denke an dich.« eines lieben Menschen, das »Offene Ohr am Telefon«, das »Stumme, aber wissende Nicken«, das »Kann ich dir etwas einkaufen oder mitbringen?« -  manchmal sind es die kleinen Dinge, die uns Lasten abnehmen und uns das Gefühl geben, getragen zu sein. Das macht den Kopf, das Herz und die Hände frei, weil die eigene Last nicht allein mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und der eigenen Kraft getragen werden muss.

Einige Zeilen zurück habe ich es schon geschrieben. Der Mittwoch teilt die Woche in zwei Hälften.

Das bedeutet dann auch, dass eine dieser Hälften nun vor uns liegt. Und wir können uns fragen, was wir tun können, um die Last anderer zu tragen.
Zunächst muss ich bereit sein, die eigenen Lasten auch von anderen mittragen zu lassen.  Das ist nicht immer leicht, denn häufig stehen uns unser eigener Stolz und unser eigener Ehrgeiz im Weg und lassen uns unsere Lasten festhalten. Denn wir wollen es häufig doch lieber allein schaffen.
Aber wenn ich meine Lasten nicht loslassen kann, dann wird mein Kopf, mein Herz und meine Hände nicht frei für die Last des anderen, und ich selbst bin schnell am Ende meiner eigenen Kraft. Deshalb: Lasten abgeben und loslassen.
Und dann brauche ich offene Augen und Ohren, muss hinschauen und hinhören, will ich die Lasten erkennen, an denen andere schwer zu tragen haben.
Ich bin mir sicher, dass wir in den vor uns liegenden Tagen dieser Woche noch viele Gelegenheiten entdecken, wo wir einander Lasten abnehmen können, einander tragen können.
Vielleicht sind wir es dann, die zur richtigen Zeit dem richtigen Menschen ein gutes Wort zusprechen, mit einem einfühlsamen Blick Hoffnung schenken oder mit einem beherzten Anpacken den Alltag zu bewältigen helfen.

»Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.« (Gal 6,2)

Stellen wir uns in die Gemeinschaft und tragen je die Last des oder der anderen, dann wird die Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten, dann wird das Gesetz Christi, dann wird der Wochenspruch lebendige Realität, die nicht Lasten auferlegt, sondern hilft, sie zu tragen.

AMEN

Pfarrer Hans-Paul Ullrich

1. Juli 2020

Mittwochsandacht vom 01.07.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Weyen auch als PDF herunterladen:

Ich liebe Paranüsse zu essen. Darum gehe auch zur Cranger-Kirmes immer nur, um gebrannte Paranüsse zu kaufen. Wenn es diese in 5 Kilobeuteln gäbe, würde ich wohl der einzige auf unserem Volksfest sein, der diese großen Beutel kauft. Zwar sind das eigentlich gar keine echten Nüsse, sondern sie gehören zur Familie der Topffruchtgewächse, wie die Kokosnuss auch. Der Name Paranuss sagt auch schon, dass es keine echte Nuss ist. Eben eine Schein-Nuss. Aber egal, mir schmecken sie ganz besonders gut.

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass am Strand Muscheln und große Steine immer oben liegen? Da ich auch gern Studentenfutter esse, beobachte ich das immer in den kleinen Packungen voller Nüsse und Rosinen. Aber auch in der Müslipackung liegen die größeren Nüsse, beispielsweise von der Haselnuss, immer oben. Diesen Effekt nennt man in der Physik den ‚Paranusseffekt‘. Das besagt, dass kleine Steine und kleinere Nüsschen und Splitter einfach wie bei einem Sieb immer zuerst nach unten durchrutschen und die dickeren Brocken einfach im ‚Sieb der Natur‘, wie zum Beispiel am Strand die großen Steine oder Muscheln, obenauf liegen bleiben. Eine witzige Laune der Natur.

Aus dem Kindergottesdienst meiner Kindheit ist mir die Geschichte im Gedächtnis geblieben, wo Gott zu Abraham sagt, dass seine Nachkommen so zahlreich wie die Sterne am Himmel oder wie der Sand am Meer sein werden. Das ist schon ein großes Wunder, wenn man bedenkt, wie unendlich viele Sterne und wieviel unendlich viele Sandkörner es am Strand gibt. In unserer Zeit würden wir behaupten, dass das doch gar nicht sein könne, dass Abraham über die Jahrtausende verteilt so viele Nachkommen haben würde. Aber Sterne und Sand stehen für die unendliche Zahl, denke ich, während ich wieder eine Paranuss verdrücke. Wenn wir aber die unzähligen Christinnen und Christen auf unserer Erde zum Judentum hinzurechnen und auch die Menschen muslimischen Glaubens, die sich ja auch auf Abraham als Stammvater Ibrahim zurückführen, dann wird auf die Geschichte der Menschheit verteilt eine Wahrheit draus. Abraham, Isaak, Jakob, die Könige David und Salomo, die Propheten, Jesus Christus und die Apostel sind im Meeressand die großen Steine, die beim ‚Paranusseffekt der Weltreligionen‘ obenauf sichtbar liegen geblieben sind. Sie sind der Wahrheitsbeweis dafür, dass der Glaube an den einen Gott Abrahams unendlich viele Menschen in unserer Welt erreicht und zum ewigen Leben geführt hat. Und an ihnen können wir uns orientieren, wenn es im Leben mal drunter und drüber geht und wir uns fragen, wo ist Gott eigentlich?

Ich bin am ‚Strand des Meeres des Glaubens‘ nur ein kleines Sandkorn, das irgendwie durchgerutscht ist. Aber es ist für mich immer sehr beruhigend, dass obenauf die großen Steinzeugen der Geschichte Gottes mit den Menschen liegengeblieben sind, auf die ich mich verlassen kann.

Wenn ich demnächst wieder am Strand meinen Urlaub verbringen werde, denke ich an Abraham, wenn ich die großen Muscheln und Steine sehen werde. Gottes Zusage an ihn gilt bis heute: „Ich will dich segnen und deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres“ (1. Mose 22,17).

Paranüsse sind gar nicht so schlecht und immer obenauf. Ich mag sie einfach.

Frank Weyen, Pfarrer.

24. Juni 2020

Mittwochsandacht vom 24.06.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Kenning auch als PDF herunterladen:

Liebe Schwester, lieber Bruder,

Eine der schönsten und charmantesten Fragen, denen man in seinem Leben persönlich nachgehen kann, möchte ich dir heute stellen:
            „Wie wirkt Gott eigentlich in deinem Leben?“

Man kann viele unterschiedliche Dinge anführen, warum diese Frage so schön ist und was sie so charmant sein lässt. Etwa weil es uns Menschen unmöglich ist, eine endgültige und abschließende Antwort auf sie zu geben. Denn das ist allein Gott vorbehalten. Und so zeigt sich, dass die Frage charmant ist, da sie uns immer wieder und immer weiter dazu anleitet über Gottes Wirken in unserem Leben nachzudenken.

Und dann ist diese Frage schön, weil sie so schön auf Gott hinweist. Sie lenkt deine Gedanken dahin, dass du über dich nicht als „zufälligerweise existierendes Einzelwesen“ denkst, sondern dass  Gott mit dir ist. Sonst würde er ja gar nicht in deinem Leben wirken wollen. Aber weil es Sein Wille war, dass es dich gibt und Sein Wunsch, dass du mit ihm in Gemeinschaft lebst, hat er dir das Leben verliehen.

Einer der vielen, vielen anderen Gründe warum diese Frage etwas Besonderes ist, ist, dass sie dich über das Gute und Heilsame deines Lebens nachdenken lässt. Du kannst dem nachspüren, wo du gute Begegnungen hattest, wo du Kraft tanken kannst, aber auch wo du von Gott vom falschen auf den rechten Weg geführt worden bist. Wo es heilsam war, dass du von Gott korrigiert worden bist und du dich hast korrigieren lassen.

In der Volkskirche ist der Glaube an Engel weit verbreitet, was sich schon daran sehen lässt, dass Ps. 91, 11 (Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen) der wohl am häufigsten gewählte Taufspruch von Eltern kleiner Kinder ist.

Der unsichtbare Gott wirkt auch durch Engel, und die Bibel weiß, dass die uns auch in Form von anderen Menschen begegnen. Vielleicht hast du also Engel schon bei der Arbeit gesehen, aber nicht als solche erkannt. Also darfst du ganz spekulativ mal darüber nachdenken, ob dir schon der eine oder andere Engel beiseite gestanden hat (und ja, du darfst dir dabei auch sicher sein, dass es so war). Zuletzt hat die Frage etwas ganz Wunderbares, weil sie dich dafür öffnet Gottes Wirken immer mal wieder zu vermuten, und sie dich dadurch für Seine Wünsche in deinem Leben sensibler macht. Amen.

Pfarrer Ferdinand Kenning

17. Juni 2020

Mittwochsandacht vom 17.06.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrerin Hanussek auch als PDF herunterladen:

Gott, Du bist mein Gott?  (nach Psalm 46 und Matthäus 11, 28ff)

Manchmal, da ist es so, als sei ich in der Fremde. Da fehlt mir jeder Mut. Jede Zuversicht ist verschwunden.
In solch eine Zeit hinein spricht Jesus: Kommt her zu mir. Kommt zu mir. Alle. Alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich werde euch entlasten. Erquickt werdet ihr sein.
Nehmt also auf euch mein Joch. Und lernt von mir.
Denn ich bin sanftmütig, nicht mutlos.
Ich bin demütig und stark. Meine Sicht ist klar.
Ihr werdet Ruhe finden in euren Seelen. Euer Geist kehrt heim aus der Fremde.

Denn mein Joch ist sanft.
Meine Last ist leicht.
Kommt, kommt, verlasst euch auf mich. Vertraut mir.
Werdet ihr mich anrufen, egal wann, egal wo: Ich bin da.

Auch wenn die Welt unterginge.
Und die Berge mitten ins Meer sänken.
Ich bin da.

Auch wenn das Meer wütete und wallte.
Und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.
Ich bin da.

Kommt, kommt zu mir.  Und schauet.
Kommt.

Seid stille und erkennet:
Ich bin Gott.
Seid voller Vertrauen.

Ich lasse euch nicht.
Ich lasse euch nicht. 

Ich lasse dich nicht.
Ich bin dein Gott. Amen.

(Pfarrerin Zuzanna Hanussek)

15. Juni 2020

Trauerhallen öffnen wieder

Die Corona-Lockerungen machen es möglich:

Nach Verabschiedung eines Hygienekonzeptes werden die Trauerhallen auf dem Neuen Friedhof Eickel, dem Friedhof Wanne-Mitte (Postfriedhof) und auf dem Friedhof Wanne-Süd ab Montag, den 22.06.2020, wieder für Trauerfeiern geöffnet.

Alle Teilnehmenden werden dringend gebeten, sich an das Hygienekonzept zu halten und eigene Mund-Nasen-Masken mitzubringen.

Die Cranger Kirche, die auch als Trauerhalle dient, steht schon jetzt für Trauerfeiern zur Verfügung.

Die Trauerhalle Röhlinghausen bleibt wegen Bauarbeiten voraussichtlich bis Frühjahr 2021 geschlossen; Trauerfeiern können aber in der Lutherkirche in Röhlinghausen durchgeführt werden.

3. Juni 2020

Mittwochsandacht zum 03.06.2020

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Kosslers auch als PDF herunterladen:

Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien.
(Psalm 34,16)

Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.
(Matthäus 7,7)

In der Losung und dem Lehrtext für den heutigen Tag haben wir es mit zwei Sätzen zum Gebet zu tun. Das Jesuswort der Bergpredigt gebietet ausdrücklich das Beten, aber auch das Psalmwort ermuntert zum Beten und ruft dazu auf.

 Dass auch das Psalmwort ein Aufruf zum Gebet ist, wird ein wenig deutlicher, wenn wir den Psalm soweit es geht als Ganzes sprechen lassen und seine Geschichte ein wenig mit im Auge behalten. Ursprünglich waren die Psalmen wohl anonyme Gebete. Später wurden sie Gruppen und Personen zugeordnet, die unter anderem mit dem Vortrag des Textes im Gottesdienst beauftragt waren.

 Unser Psalm wurde dem David zugeordnet, beziehungsweise einem seiner Nachkommen. Es war also der König, der im Gottesdienst unseren Psalm anstimmte, der mit den Worten beginnt: “Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.“ Als der Vortrag durch den König nicht mehr möglich war, wurden etliche Psalmen mit einer biographischen Notiz aus dem Leben Davids versehen und so eng mit der Geschichte des Königs verknüpft. So war es gewissermaßen immer noch der König, der die Gemeinde aufrief: „Preiset mit mir den HERRN und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen!“ Denn der HERR hilft, rettet aus Schande und will euch fröhlich machen. „Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn traut!“

Und nun spricht der König unseren Losungstext. Er spricht uns zu: „Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten …“ Das ist keine neutrale Feststellung, sondern eine Zusage an die Gemeinde. Die Gerechten, die hier angesprochen sind, sind gerade nicht die Selbstgerechten. Es sind die, die sich Gottes Gnade und Güte gefallen lassen, davon leben und darauf immer wieder antworten wollen. Du bist es, lieber Leser, der mit dieser Anrede gemeint ist. Seine Ohren hören auch auf Dein Schreien. Wir als Gemeinde sollen diese Zusage hören und dürfen ihr vertrauen und sollen ihr antworten. Die Güte Gottes ist der Grund des Gebetes. So sagt Jesus im Anschluss an unseren Text. „Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!“

Zu Pfingsten lassen wir uns daran erinnern, dass es nicht unser, sondern das Werk des Heiligen Geistes ist, wenn wir Gott den Vater und den Sohn erkennen können, schmecken und sehen dürfen, wie freundlich der HERR ist und beten: „Zieh ein zu deinen Toren, sei meines Herzens Gast, … .“ und „Du bist ein Geist, der lehret, wie man recht beten soll; dein Beten wird erhöret, dein Singen klinget wohl, es steigt zum Himmel an, es lässt nicht ab und dringet, bis der die Hilfe bringet, der allen helfen kann.“ (EG 133 Paul Gerhardt)

Eine gesegnete Pfingstwoche wünscht Ihnen Ihr

Ekkehard Kosslers

30. Mai 2020

Die Ev. Kirchengemeinde Wanne-Eickel wünscht „Frohe Pfingsten“

Pfingsten wird auch die Geburtsstunde oder der Geburtstag der Kirche genannt. Vor einem Jahr, zu Pfingsten 2019, vereinigten sich die fünf ehemaligen evangelischen Kirchengemeinden in Wanne-Eickel zur »Evangelischen Kirchengemeinde Wanne-Eickel«.

Heute feiert diese Evangelische Kirchengemeinde Wanne-Eickel das Pfingstfest - den Geburtstag der Kirche - und zeitgleich den 1. Geburtstag der eigenen Gemeinde mit Gottesdiensten in unseren Kirchen.
Kommen Sie zu uns und feiern Sie mit uns Pfingsten.

Ihre Evangelische Kirchengemeinde Wanne-Eickel

28. Mai 2020

Wichtige Infos zu den Gottesdiensten ab dem 31. Mai 2020 in Eickel

Die Teilnahme an unseren Gottesdiensten, die ab dem 31.05.2020 wieder regelmäßig wie gewohnt an den Sonn- und Feiertagen gefeiert werden, erfolgt nur nach vorheriger telefonischer Anmeldung im Gemeindebüro unter 02325 / 33047; montags, dienstags und freitags von 10 bis 12 Uhr. Wir bitten um Verständnis, dass der Anrufbeantworter des Gemeindebüros NICHT zur Anmeldung genutzt werden kann.

Die Anzahl der verfügbaren Plätze beläuft sich auf 62, Hausgemeinschaften oder Partner*innen können zusammen sitzen; geben Sie dies bitte für den Belegungsplan bei der telefonischen Anmeldung an. 

Bei erfolgreicher Anmeldung wird auf der Liste Ihr Name und Ihre Anschrift notiert. Dieser wird beim Gottesdienstbesuch abgehakt und die Liste wird einen Monat nach dem Gottesdienst vernichtet; sie dient ausschließlich dazu, mögliche Infektionsketten nachverfolgen zu können. Die Kirche wird ab 9.30 Uhr zum Gottesdienst geöffnet.

Vor dem GD:
Beim Eintritt werden die Hände desinfiziert, der Eintritt ist nur mit Mundnaseschutz gestattet (bitte selbst mitbringen). Das Betreten der Kirche erfolgt parallel über die beiden Seiteneingänge. Beim Betreten werden die verfügbaren und markierten Plätze von vorne nach hinten aufgefüllt, eine freie Platzwahl ist nicht möglich, der Mittelgang soll nicht benutzt werden. Erkrankten und gefährdeten Besucherinnen und Besuchern wird die Teilnahme nicht empfohlen. Sie werden gebeten, auf mediale Gottesdienste auszuweichen.

Während des GD: 
Die Abstandsregeln sind in auch in der Kirche einzuhalten. Die Lieder werden von vorne gespielt und gesungen, sie können am Platz mitgesummt werden, lautes Singen ist nicht erwünscht. Der Gottesdienst wird ohne Abendmahl gefeiert. Im Gottesdienst wird keine Kollekte gesammelt.

Nach dem GD: 
Am Ausgang wird nach dem Gottesdienst ein Körbchen für die Kollekte bereit stehen. Das Verlassen der Kirche hat bei den hinteren Plätzen zu beginnen, sodass die ganz vorne Sitzenden zuletzt die Kirche verlassen. Wer ein anschließendes Gespräch, einen Segen oder ein Gebet wünscht, kann an seinem Platz bleiben und dann nach vorne zum Altarraum kommen.

Wir laden ganz Sie ganz herzlich ein, auch unter veränderten Bedingungen können und dürfen wir anbeten, hören, Gemeinschaft haben.

Ihr Bezirksausschuss des Presbyteriums in Eickel

27. Mai 2020

Mitteilung des Presbyteriums der Gemeinde Wanne-Eickel

Mitteilung des Presbyteriums der Ev. Kirchengemeinde Wanne-Eickel zur Feier von Gottesdiensten in unseren Kirchen vom 03. Mai 2020

Mit dem Treffen vom 30. April haben Bund und Länder gemeinsam vereinbart, dass ab Mai wieder in den Kirchen Gottesdienste gefeiert werden können. Wir wissen, wie sehr der Gottesdienst fehlt und deshalb freuen wir uns auch über diese gute Nachricht. In den letzten Tagen wurden die Fragen lauter, wann wir wieder mit den Gottesdiensten beginnen. Und wir haben uns am vergangenen Mittwoch bereits bei einer Sitzung des neuen Presbyteriums darüber beraten. 

Denn mit der Freude über die wiedergewonnene Möglichkeit tragen wir auch eine Verantwortung. Eine Verantwortung für die Menschen in unserer Gemeinde. 
Unsere Landeskirche hat deshalb eigens dafür ein umfassendes Schutzkonzept entwickelt – Maßnahmen, die jeden von uns schützen und eine unkontrollierte Verbreitung des Virus verhindern sollen. 

Weil uns diese Verantwortung und der bestmögliche Schutz der Einzelnen wichtig sind, können wir gemeinsame Gottesdienste in unseren Kirchen erst dann verantworten, wenn wir dieses Schutzkonzept umsetzen können. Dafür braucht es für jede Kirche in unserer Gemeinde Planungen, Anschaffungen (mit Lieferzeiten) und konkrete Vorbereitungen. Eine zu frühe Öffnung, die nicht alles bedenkt, birgt Gefahren für jede einzelne Person. Deshalb gilt uns der Leitspruch:
„Gottesdienste so bald wie möglich – so spät wie nötig“

Dieser Prozess wird einige Wochen in Anspruch nehmen. Auf Grund dessen können wir erst Mitte Mai einen konkreten Termin für die ersten Gottesdienste benennen. Wichtig: Wir wollen als eine Gemeinde auch an einem Sonntag in allen Bezirken starten. 

Alle wichtigen Informationen rund um die Teilnahme am Gottesdienst werden wir mit dem Termin bekannt geben. 

In Vorfreude 
Ihr/Euer Presbyterium Wanne-Eickel

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