Die Konfirmation ist das rückblickende Ja zur eigenen Taufe. Diese wird mit der Konfirmation bekräftigt und festgemacht. Das Wort Konfirmation stammt aus dem Lateinischen. Dort bedeutet das Verb confirmare = festmachen.
Die Konfirmation findet als Segnungsgottesdienst für junge Menschen, die sich zum christlichen Glauben bekennen, statt. Mit ihrem Bekenntnis im Konfirmationsgottesdienst sagen sie Ja zu ihrer eigenen Taufe. Sollten die Jugendlichen noch nicht getauft sein, wenn sie ihre Konfirmandenzeit beginnen, werden sie während ihrer Konfirmandenzeit oder im Konfirmationsgottesdienst getauft.
Jugendliche werden in der Regel konfirmiert, wenn sie das 14. Lebensjahr erreichen und damit nach staatlichem Recht religionsmündig werden. Ab diesem Alter können sie selbst entscheiden, welcher Religion und welcher Kirche sie angehören wollen. Doch auch Erwachsene können sich konfirmieren lassen.
Zur Vorbereitung holen die Jugendlichen in einem meist zweijährigen Konfirmationsunterricht den Taufunterricht nach, an dem sie vor ihrer Taufe als Säugling oder Kleinkind aus verständlichen Gründen noch nicht teilnehmen konnten. Dort lernen die Jugendlichen die Grundlagen des christlichen Glaubens, besuchen Gottesdienste und lernen ihre Kirchengemeinde kennen. Denn nach der Tradition der Bibel im Neuen Testament sollte sich der mündige Christ bewusst für den Glauben entscheiden. Dazu sollte er viel wissen und lernen. Erst danach durfte nach der Tradition der ersten Christenheit die Taufe erfolgen. Mit der Einführung der Säuglings- oder Kindstaufe sollte nun dieser Taufunterricht durch den Konfirmationsunterricht als Vorbereitung auf die Konfirmation nachgeholt werden.
Mit ihrer Konfirmation erhalten die Jugendlichen alle Rechte innerhalb der Evangelischen Kirche. Sie dürfen Paten werden und in vielen Gemeinden auch an den Kirchenvorstandswahlen teilnehmen.
In einem großen feierlichen Konfirmationsgottesdienst werden die Jugendlichen dann von der zuständigen Pfarrperson eingesegnet. Für Eltern, Patinnen und Paten ist das oft ein sehr anrührender Akt. Denn hier wird erstmals gerade für die Eltern deutlich, dass ihre Kinder keine Kinder mehr sind, sondern nun von Jugendlichen zu Heranwachsenden geworden sind, die in Kürze als Erwachsene eigene Verantwortung für ihr Leben übernehmen werden. Darauf bereitet die Konfirmation auch mit dem zu lernenden Bildungsstoff vor.
Dabei steht die Inklusion in unserer Kirchengemeinde im Vordergrund. Denn eine Konfirmationsgruppe ist meist aus Jugendlichen verschiedener Schultypen, von der Hauptschule bis zum Gymnasium, zusammengesetzt. Aber auch Jugendliche mit Behinderungen sind im Unterricht willkommen. So wird mit unterschiedlichen Menschen gelebtes Evangelium in einer für Kinder und Eltern schwierigen Lebensphase eingeübt.
Mit der Konfirmation endet dann für die Jugendlichen die Vorbereitungsphase. Ebenso sind mit der Konfirmation Patinnen und Paten von ihrer Verpflichtung entbunden, gemeinsam mit den Eltern dafür Sorge zu tragen, dass das Kind im christlichen Glauben erzogen wird und sich später mit der Konfirmation zur Evangelische Kirche bekennen möchte. Diese Verpflichtung sind sie bei der Taufe des Patenkindes mit ihrem Bekenntnis, das Kind taufen lassen zu wollen, eingegangen. Auf dieses Bekenntnis hin wurde ihnen das Patenamt als kirchliches Amt von der Evangelischen Kirche verliehen. Als familiäres Patenamt bleibt es natürlich lebenslang bestehen, sofern beide Seiten das wollen.
Weitere Links: https://www.ekd.de/Konfirmation-11035.htm