1. September 2023

Monatsandacht September 2023

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Schröder auch als PDF herunterladen.

Monatsspruch September
Jesus Christus spricht: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?   Matthäus 16,15

In der Jugendarbeit unserer Gemeinde ist Sommerzeit gleich Ferien-Freizeit. Weil diese Tage so wertvolle Dinge bieten: Aktiv sein. Gute Gemeinschaft erleben. Lebensfördernde Impulse bekommen. Spannende Menschen kennen lernen, indem wir Zeit mit ihnen verbringen. Tiefe und inspirierende Gespräche führen. Zusammen Abenteuer erleben.

In gewisser Weise war ein wenig davon schon damals bei Jesus zu erleben, als er bei uns auf der Erde war. Er zog mit seinen Freunden durch Galiläa und die Menschen lernten ihn kennen. Das war Freizeit mit Jesus. Sie wanderten mit ihm, hörten ihm zu und erlebten seine Wunder. Für die Jünger wurde diese Gemeinschaft sehr tief und gründlich. Aber auch die anderen Menschen, die sie unterwegs trafen, machten sich ein Bild von ihm. Die einen fanden Jesus faszinierend und setzten ihre Hoffnung auf ihn. Für sie war er ein Großer. Die anderen lehnten ihn ab. Für sie war er ein Ärgernis.

Bei dieser Meinungsvielfalt stellt Jesus seinen engen Freunden die alles entscheidende Frage. Dabei geht es ihm nicht um Fremdbestätigung oder Stärkung seines eigenen Selbstbewusstseins. Jesus weiß, wer er ist. Es geht ihm um seine Jünger. Entscheidend ist ihre und unsere Sicht auf Jesus. Entweder halten wir Jesus für einen gescheiterten Weltverbesserer, oder er ist tatsächlich der lebendige Gott selbst. Jesus stellt mir und dir dieselbe Frage. Sie erfordert eine persönliche Antwort.

Simon Petrus bekennt Jesus: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Der lebendige Gott selbst. Der Eine, dem der Vater alles übergeben hat und ohne den niemand den Vater kennen kann. Der Herr und Retter. Einzigartig. Unvergleichlich.

Wie kommt Petrus zu dieser Antwort? Er hat Jesus erkannt. Nicht, weil er viel theoretisches Wissen über Jesus angehäuft hat. Seine Antwort war auch nicht die Folge eines Gefühls nach den Highlights der vergangenen Monate. Petrus hat Jesus erfahren. Das ist auch heute möglich. Wie lautet deine Antwort?

Es grüßt ganz herzlich,

Ihr Pfarrer Frank Schröder

15. August 2023

Gesprächsbank vor der Christuskirche

Am 27. Juni haben Mitarbeitende des HOT Juengerbistros sowie der Jugendwerkstatt der Jugendkunstschule eine alte Kirchenbank der Christuskirche umgestaltet – mit dem Ziel, sie als „Gesprächsbank“ zu bestimmten Zeitpunkten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

„Wir haben so etwas Ähnliches schon bei anderen Kirchengemeinden mitbekommen“, sagt Janne Holzmann, Pfarrerin der Kirchengemeinde Wanne-Eickel. „Wir wollten die alte Kirchenbank aufpeppen, damit man sich hier über Gott und die Welt unterhalten kann.“

Vorher stand die Bank im Eingangsbereich der Kirche und fiel nicht weiter auf. Das ist nun vorbei: Ein knalliges Grün wurde als Grundierung ausgewählt. Das Thema der Verschönerung lautete „Begegnung“, heißt es. „Es folgt noch der Klarlack, außerdem wollen wir Rollen darunter befestigen, damit wir sie heraus und wieder herein schieben können“, klärt Holzmann auf. Verziert wurde die Bank mit Herzen und anderen Symbolen. Zusätzlich konnten sich auch noch Passanten direkt mit verewigen. Ein kleines Mädchen habe etwa ihren Fingerabdruck auf die Bank gemalt. Ebenso sei die künstlerische Umgestaltung noch nicht abgeschlossen, so Holzmann. „Es folgen noch etwas andere Farbe, dazu noch verschiedene Motive“, sagte sie. „Insgesamt ist es gut abgelaufen, da wir zuvor nicht wussten, was am Ende dabei herauskommt.“
Wie oft künftig die neue Sitzmöglichkeit für das Gesprächsangebot genutzt werden kann, steht aber noch gar nicht fest. „Das haben wir noch nicht final entschieden“, gibt Janne Holzmann zu. Eine Möglichkeit sei beispielsweise, sie dienstags und donnerstags zwischen 16 und 17.30 Uhr sowie am Mittwoch zwischen 10 und 12 Uhr während der Öffnungszeiten der Christuskirche bereitzustellen, eine andere, sie zu verschiedenen Festen rund um die Christuskirche in Wanne-Eickel, vielleicht aber auch vor anderen Kirchen aufzustellen. Durch Rollen unter der Bank sei das leicht möglich.

(Quelle: KK-Herne - Auf einer Kirchenbank über Gott und die Welt reden)

14. August 2023

19.08. – Hafenfest

Die Ev. Kirchengemeinde Wanne-Eickel lädt zum zweiten Mal zum Hafenfest ein. Dieses Mal findet es auf dem DLRG-Gelände an der Belgrodstr. 1, direkt am Kanal statt. Eingeladen sind neben Jugendlichen und den Mitarbeitern der Kinder- und Jugendarbeit, natürlich auch Interessierte.

Start ist am 19.08. ab 16 Uhr und geht bis ca. 21 Uhr.

1. August 2023

Monatsandacht August 2023

Hier können Sie die Andacht von Pfarrerin Holzmann auch als PDF herunterladen.

Denn Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.
Psalm 63,8

In den letzten Jahren habe ich das Buch der Psalmen immer mehr zu schätzen gelernt.

Die Psalmen zeigen mir, dass damals Menschen lebten, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie wir und ähnlich mit ihnen umgehen. Die Psalmen sprechen für mich nicht nur in die damalige historische Situation hinein. Sie sind offen für jede Gegenwart.

Die Betenden äußern sich voller Freude, voller Lob und Dankbarkeit für Gottes Schutz und Trost. Sie sind voller Hoffnung, dass etwas Besseres in der Zukunft liegt. Sie klagen. Weil es vieles gibt, was sie trauern und traurig sein lässt. Manchmal sind ihre Worte sehr harsch, unangenehm und schwer auszuhalten. Aber die Betenden teilen Gott deutlich mit, wie es ihnen geht, was sie beschäftigt und betrübt oder erfreut. Das gefällt mir.

Der Monatsspruch für August steht in Psalm 63, Vers 8:
Denn Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.

Unter dem Schatten deiner Flügel – ein schönes Bild. Gott wird hier mit einem Vogel verglichen, der seine Jungen beschützt, indem er seine Flügel um sie legt. Mit einem Vogelweibchen, dass seine Jungen vor Kälte, Nässe und Fressfeinden bewahrt, damit sie gut behütet und sicher ins Leben fliegen können.

Das Bild beschreibt, wie Gottes Hilfe aussieht: Wir können uns bei Gott wie die Jungen sicher und geborgen fühlen durch seine schützenden Flügel. Gott nimmt uns mit diesem Bild wörtlich unter seine „Fittiche“ – vielleicht kennen Sie das Sprichwort. Fittich ist ein anderer Begriff für den Flügel eines Vogels.

Schön finde ich an diesem Monatsspruch auch das „Frohlocken“, das durch die flügelnde Umarmung geschieht. Es kann auch bedeuten, zu jubeln, Gott zu preisen oder zu genießen. Die Jungen haben so wenig Angst, fühlen sich so sicher, dass sie ausgelassen sein können.

Wie ist das aber mit den beschützenden Flügeln, wenn es schwierig wird? Wenn es in meinem Leben stürmisch zugeht? Wenn ich spüre, wie kaltes Nass sich meiner bemächtigen will. Oder jemand bedrohlich seine Kreise zieht, wie ein Raubvogel darauf wartend, dass sich eine günstige Gelegenheit ergibt, zuzuschlagen. In solchen Augenblicken, solchen Zeiten, scheint Gott für mich manchmal fern. Da fehlt mir das Gefühl, dass mich wärmende Flügel umgeben. Das Gefühl von Sicherheit. Vielmehr ist für mich das Unwetter präsent, das mich wacklig im hohen Nest sitzen lässt. Darauf schaue ich.

Die Jungen in der Wildnis spüren auch täglich drohende Gefahr und suchen den Schutz ihrer Mutter. Sie laufen zu ihr, um ihr nahe zu sein und unter ihr schützendes Gefieder zu schlüpfen, bewahrt vor der Außenwelt. Wie kann ich denn die Nähe Gottes suchen, sein Gefieder finden, wenn er mir weit weg scheint und mir Geborgenheit fehlt?

Die Psalm-Betenden haben sich mit ihren Gebeten an Gott gewandt. Im Gebet kann ich wie sie Gott meine Gedanken mitteilen, auch meine Dankbarkeit über Schönes. Alles kann ich Gott erzählen. Im Beten ist nicht nur Platz für lobende Worte, sondern für all das, was mich beschäftigt. In den Psalmen finden sich viele Verse, die Klage ausdrücken, Hilflosigkeit und Wut, weil Gott abwesend scheint und seine Hilfe nicht spürbar ist („Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne“, Psalm 22,2). Trotzdem kann ich Gott im Gebet suchen, zu ihm laufen wie die Jungen zu ihrer Mutter. Denn im Beten sind seine Flügel zu entdecken!

Ich finde es bei vielen Psalmen interessant, dass sich in ihnen eine Wandlung vollzieht.

Am Gebetsanfang klagen die Betenden Gott ihr Leid. Am Ende danken sie Gott, sie hätten Zuversicht und Gewissheit gewonnen, dass Gott ein Helfender sei („weil du mir beistehst und mich tröstet“, Psalm 86,17).

Ich kann bei Gott klein sein wie die Vogeljungen. Vielleicht hilft mir ein Gebet wie den Psalmbetenden damals. Sobald ich alles Gott mitteile, verschwindet meine eigene Last, verschwinden meine eigenen Sorgen zwar nicht. Aber ich bin nicht alleine „Leidtragende“. Gott trägt mit. Dann stellt sich vielleicht auch Erleichterung ein, oder eine Leichtigkeit und mir geht es besser. So, wie es mir geht, wenn ich einer guten Freundin, meinem Partner alles erzählen kann, was mich belastet. Im Vertrauen darauf, dass meine Sorgen bei der Person gut aufgehoben sind.

Gott nimmt mich unter seine Fittiche.
Gott hilft mir, wenn ich bei ihm Schutz suche.
So wage ich von Gott beflügelt das Leben.

Pfarrerin Janne Holzmann

31. Juli 2023

Minikolumbarien – eine Erfolgsgeschichte!

Auf dem Cranger Friedhof wurde wegen der großen Nachfrage nach dieser schönen, pflegefreien und auch preiswerten neuen Begräbnisart jetzt die 3. Erweiterung des Minikolumbarien-Grabfeldes notwendig!
Neu errichtet wurden sieben weitere Basalturnen-Stelen mit insgesamt 16 Urnenkammern.
Zur Abrundung des Ensembles folgt in Kürze eine weitere Stele mit 2 Kammern.
Natürlich wird die neue Wegeeinfassung und die gärtnerische Gestaltung zeitnah ausgeführt.
Die Belegung oder auch die Reservierung der Minikolumbarien können aber schon sofort beginnen.
Unsere Friedhofsverwaltung berät Sie gerne!

1. Juli 2023

Monatsandacht Juli 2023

Hier können Sie die Andacht von Gemeindepädagogin Grolman auch als PDF herunterladen.

Jesus Christus spricht: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen,
damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.

Matthäus 5,44-45

Das Christentum ist die Religion der Liebe. Da verwundert es nicht, dass Jesus im Neuen Testament das alttestamentliche Gebot der Gottes- und Nächstenliebe wiederholt und im Bibelvers, der für den Juli dieses Jahres ausgewählt wurde, sogar radikalisiert.

Dieser Anspruch Jesu erschreckt mich fast ein wenig – bin ich doch oft schon nicht in der Lage, die zu lieben, die liebenswert sind. Und nun soll ich die lieben, die mir feindlich gesinnt sind, die ich ablehne?!

Dem Christus der Bergpredigt möchte ich sagen: Lass mir Zeit! Lass mir Zeit, auch erst einmal empört zu sein, zornig oder einfach nur verletzt ob der Menschen, die mich schlecht behandelt haben. Man kann sich selbst nicht überspringen. Auch der Zorn hat sein Recht, auch die Empörung hat ihr Recht.

Und trotzdem will ich mich diesem Bibelwort stellen – in aller Langsamkeit – und überlegen, was es heute bedeuten kann. Lieben kann ja nicht heißen, einem Menschen, den ich nicht mag, mit Gewalt zugeneigt zu sein. Vielleicht wäre es ein Anfang, dass ich entscheide, dass ich darauf verzichte, meinem Feind und meiner Feindin zu schaden. Ich kann darauf verzichten, mich zu rächen.

Eine Idee in diesem Zusammenhang liefert der Theologe Fulbert Steffensky. Er bringt die Tugend der Höflichkeit ins Spiel, wenn er darüber nachdenkt, was das Gebot der Feindesliebe verlangen würde, wenn es um einen Feind oder eine Feindin ginge, die man täglich sehen würde. Er formuliert: „Die Höflichkeit ist die Hoffnung für das Leben von morgen. Ich komme etwa mit einem Kollegen, den ich nicht mag und mit dem ich gerade Streit hatte, an die Tür, halte sie ihm auf und sage die tote Formel: `Bitte nach Ihnen!´ Was tue ich? Lüge ich? Ja, mit der Höflichkeit leugne ich, dass die Feindschaft das letzte Wort hat. Die tote Formal ist lebendiger als mein Herz, das hart und fühllos ist gegen diesen Gegner. Die Höflichkeit flüstert mir zu: Du bist nicht nur der Heutige und Unversöhnte. Du spielst in diesem Formelspiel schon das Spiel der Versöhnung von morgen. Ich spiele, was noch nicht ist, was aber kommen soll. Der Mensch ist mehr als sein Augenblick. Er ist auch sein Gestern, als man noch befreundet war. Er ist in der Form der Höflichkeit auch sein Morgen, wo die Freundschaft wieder wachsen kann. Die Höflichkeit ist nicht nur eine Äußerlichkeit, sie ist die in die Geste geflossene Langfristigkeit des Menschen. So bändigt die Höflichkeit die Feindschaft, wenn sie sie auch noch nicht beseitigt.“

Je näher man einander ist, umso schwieriger ist es, mit der Feindschaft fertig zu werden. So ist mit der Feindschaft zwischen Eheleuten, zwischen Eltern und Kindern viel schwieriger umzugehen, als mit der Feindschaft Halbfremden gegenüber. Je näher die Menschen einander sind, umso gefährlicher ist die Lebenskälte und umso mehr braucht ihr Verhältnis eine Form. Vielleicht gibt es dann noch die Chance, zumindest Momente einer Gesprächskultur zu retten, indem man z.B. Abmachungen bespricht, die dann auch verlässlich eingehalten werden. Man könnte auch sagen: Der verlässliche Gegner ist schon ein halber Freund. Ganz schwierig wird es, wenn man bereits in Sprachlosigkeit verfallen ist oder in einen kommunikativen Dauerclinch. Gut wäre es, eine gewisse Distanz zu halten, die hilft, den Respekt vor dem anderen nicht ganz zu verlieren.

Die Herausforderung dieses Bibelwortes ist groß. Denn: „Lieben“ meint hier alles, nur nicht harmlos und mit allem einverstanden zu sein. Dem Evangelium geht es um Frieden und Versöhnung, aber auch darum, die Augen aufzumachen und zu unterscheiden zwischen Schlägern und Geschlagenen. Ich darf gerechten Zorn haben, wenn Kinder verhungern und die Welt verwüstet wird. Ich darf und muss aber auch dafür sorgen, dass Gräben zwischen Menschen nicht tiefer werden, weil wir alle Kinder unseres Vaters im Himmel sind.
Amen.

Dagmar Grolman, Gemeindepädagogin

12. Juni 2023

Chorprojekt der Ev. Kirchengemeinde Wanne-Eickel (10.8.-28.10.2023)

„Nun danket alle Gott“ – Die Evangelische Kirchengemeinde Wanne-Eickel lädt Sie zum Mitsingen in einem bezirksübergreifenden Chorprojekt ein.

Unter der Leitung von Kreiskantor Wolfgang Flunkert wird alte und neue klassische Chorliteratur von Johann Sebastian Bach, John Rutter u.a. in 4 Proben vorbereitet und Ende Oktober (28.10.) in einer Abendmusik in der Johanneskirche Eickel aufgeführt.

Die erste Probe ist am Donnerstag, 10. August um 19 Uhr in der Johanneskirche, die weiteren Proben finden im Oktober statt.

1. Juni 2023

Monatsandacht Juni 2023

Hier können Sie die Andacht von Pfr. Schröder auch als PDF herunterladen.

Monatsspruch Juni
Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.
1. Mose 27,28

Es ist ein sonniger Urlaubstag in Südfrankreich. Wir sind morgens früh zu einem kleinen Fluss aufgebrochen, der verwinkelt und still durch einige Täler der Pyrenäen verläuft.

Wir mieten dort 4 Boote und starten unsere Kanutour. Es ist einfach herrlich: eine Wasserlandschaft wie im Paradies.

Der Fluss ist glasklar, flache Kiesstrände laden zum Rasten ein, hohe Felswände erheben sich an einer Seite, sie formen geheimnisvolle Buchten. Es ist nicht kalt, wir springen ins Wasser, erleben damit dieses herrliche Stück Erde besonders intensiv. Außer uns ist hier niemand unterwegs, unvorstellbar!

Am Mittag machen wir ein Picknick, haben Baguette, Schinken, Käse und auch einen Schluck Rotwein.

So sitzen wir als Familie zufrieden kauend auf dem Kiesstrand und genießen diesen großartigen Tag. Was kann man sich noch mehr wünschen? Mehr geht doch nicht! Das ist doch das volle Glück!

Isaak wünscht seinem Sohn Jakob auch das volle Glück. Reichtum in landwirtschaftlichen Erträgen: Korn und Wein. Er wünscht ihm Regen zur rechten Zeit und fruchtbare Böden. Er wünscht ihm in allen Belangen Gottes Segen!

Nun gut, eigentlich dachte der blinde Isaak, er hätte seinen anderen Sohn Esau vor sich, nicht Jakob. Der erschwindelt sich den väterlichen Segen, indem er sich verkleidet und falsche Tatsachen vorspiegelt! Übel. Und grade deshalb besonders unerwartet, wie es weitergeht. Denn trotzdem erfährt Jakob in seinem Leben diesen Segen Gottes. Er muss zwar vor dem Bruder Esau fliehen. Doch in der Fremde bei seinem Onkel Laban wachsen seine Herden und seine ganzen Verhältnisse zu unglaublichem Reichtum heran. Und am Ende versöhnt sich Jakob sogar wieder mit seinem Bruder Esau. Auch hier im zwischenmenschlichen Bereich, beim Thema Beziehungen hat Gottes Segen seine Wirkung entfaltet.

Und wir?

Spüren wir in unserem Leben den Segen Gottes? Materiell? Gesundheitlich? Im zwischenmenschlichen Bereich? Wahrscheinlich nicht immer und nicht zu jedem Zeitpunkt. Aber doch auf weiten Strecken, grundlegend und tragend. Da sehe ich doch diese Zusage Gottes, diese Segenslinie durch mein Leben. Unverdient. Und ‚trotzdem‘, wie Jakob. Und dann gibt es sogar das obendrein auch noch, diese besonderen Momente, die herausstechen: Wasser, Sonne, ein Schluck Wein, Käse, Brot und Urlaubsglück.

Einen gesegneten Sommer wünscht Ihnen

Ihr Pfarrer Frank Schröder

17. Mai 2023

28.05.: Doppelt Grund zu feiern: Pfingstgottesdienst & Geburtstag

Am 28. Mai wollen wir mit Ihnen zusammen den Pfingstgottesdienst an unserem Geburtstag feiern. Alle Gemeindebezirke zusammen feiern am 28. Mai 2023 um 11 Uhr in der Christuskirche auf der Hauptstraße gemeinsam. Neben dem Gottesdienst mit Musik wird es anschließend Musik, Kinderprogramm und Essen geben.

1. Mai 2023

Monatsandacht Mai 2023

Hier können Sie die Andacht von unserem Gemeindepädagogen Timo Henkel auch als PDF herunterladen.

Wehmütig schaue ich die letzte Folge der letzten Staffel meiner Lieblingsserie. Eigentlich möchte ich gar nicht, dass sie vorbei geht. Nebenbei stelle ich fest, dass diese letzte Folge auch den Zuschauer geschickt auf das Serienende, und die dadurch resultierende Veränderung der eigenen Sehgewohnheit, einstellt.

Nun ja, es ist zugegebenermaßen eine kleine Veränderung, eine alte Serie nicht mehr zu sehen und sich auf eine neue Serie einzustellen. Andere Veränderungen machen uns im Leben eher zu schaffen. Die Kinder wechseln die Schule oder gehen gar aus dem Haus. Eine Ausbildung oder ein Studium wird angefangen. Ein Arbeitsplatzwechsel steht an. Die Eltern werden pflegebedürftig. Sicherlich fallen dem einen oder der anderen weitere Lebensveränderungen ein.

In meinem alten Büro hängt ein Bild mit einem Spruch. „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ Durch Googeln fand ich heraus, dass Aristoteles dieser Satz zugeschrieben wird. Sicherlich hat er recht. Veränderungen kommen und sind unabdingbar. Aber wir können uns mit den uns von Gott gegebenen Fähigkeiten darauf einstellen. Denn letztendlich besteht das ganze Leben aus Veränderungen. Gleichzeitig sind sie ziemlich oft aber auch eher unbeliebt. Man hatte sich gerade daran gewöhnt, wie alles läuft. Nun muss man neu darüber nachdenken, wie man sich organisiert und auf die Veränderung einstellt.

Für mich war in solchen Situationen der Gedanke tröstlich, dass bei aller Veränderung, die im Leben so vorkommt, Jesus und Gott immer dieselben bleiben. In Hebräer 13, Vers 8 finde ich den Vers: „Jesus Christus ist derselbe – gestern, heute und für immer“. Egal welche großen oder kleinen Veränderungen auf uns warten – wir können uns darauf verlassen, dass Jesus zuverlässig an unserer Seite steht, denn er ist der eine Faktor, der sich nicht verändert und zu dem wir in jeder Lebenslage kommen dürfen.

Timo Henkel

27. April 2023

07.05.: Tischlein, Deck dich

Andere Menschen aus der Gemeinde (besser) kennenlernen und dabei lecker essen und trinken? Das ist die Idee hinter Tischlein, deck dich. Am Sonntag, dem 7. Mai gibt es die Möglichkeit in der ‚coffee edition‘ bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken in kleiner Runde von 4-6 Personen bei jemandem zu Hause andere Personen aus anderen Bezirken kennenzulernen. Die Teilnahme ist als Gast oder Gastgeber möglich, die jeweiligen ‚Kaffeetische‘ werden dann zugelost. Der Anmeldeschluss ist der 30. April.  

Hier gibt’s alle wichtigen Infos dazu als pdf zum Download.  

Zur Anmeldung geht’s hier.

1. April 2023

Monatsandacht April 2023

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Kenning auch als PDF herunterladen.

"Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden,
dass er über Tote und Lebende Herr sei."
(Römer 14,9)

Liebe Gemeinde,

Kurz und knapp hat der Apostel Paulus für uns den Sinn und Zweck von Jesu Tod und Auferstehung aufgeschrieben: Jesus ist der Herr über Tote und Lebende. Wenn man das noch kürzer zusammenfassen wollte, dann käme folgende Formulierung heraus: „Jesus ist der Herr“. Das ist der kleinste gemeinsame Nenner aller neutestamentlichen Zeugnisse. „Herr“ ist in Bibel eine übliche Anrede für Gott. Wenn Jesus also „Herr“ genannt wird, dann wird er „Gott“ genannt.

Wer das Neue Testament also zusammenfassen möchte, der kann es mit eben diesem kurzen Bekenntnis tun.

Das Schöne an dieser Formulierung ist, dass „Herr“ eine persönliche Beziehung zu Gott ausdrückt und nicht etwa das bloße Wahrhaben einer übernatürlichen Macht, die man „Gott“ nennen könnte.

Wer Jesus seinen Herrn nennt, der hat die große Freude, sich des ewigen Lebens und der Vergebung der Sünden gewiss zu sein. So legt es uns die Formulierung unseres Monatsspruches nahe, die Paulus natürlich bewusst so gewählt hat. Die eigentlich chronologische Reihenfolge wäre es ja geboren zu werden, zu leben und dann zu sterben, aber Paulus hat seinen Blick schon auf die Ewigkeit gerichtet. Er schreibt vom Sterben bzw. von Toten und dann vom Leben und er meint es eben auch als zeitliche Reihenfolge. Wir werden, nachdem wir gestorben sind, wieder leben, weil Jesus der Herr ist über Tote und Lebende.

Aber wo kommt hier die Vergebung der Sünden plötzlich her? Biblisch ist das natürlich wahr und richtig, aber im Monatsspruch selber steht davon erstmal nichts, oder doch?

Nun ja, es gibt halt noch ein anderes Tot-Sein und ein anderes Lebendig-Sein, auf das Paulus hier anspielt als das rein Körperliche: Nämlich das Tot-Sein und das Lebendig-Sein in der Liebe unserem Gott und unseren Nächsten gegenüber. Natürlich sollen die Gläubigen in der Liebe lebendig und nicht tot sein. Das passt auch viel mehr zu Jesus Christus, dessen Liebe ja der Grund gewesen ist, aus dem er sein Leben für uns gegeben hat. Aber trotz aller eigener Anstrengungen gibt es eben Situationen, in denen man aus eigener Kraft nicht mehr aus seiner Lieblosigkeit herauskommt. Und dann braucht man nichts anderes mehr als ein Wunder, damit man wieder lebendig wird. Dieses Wunder kann Jesus wirken. Jesus ist der Herr über alle, auch über die, die in der Liebe tot sind, damit er sie wieder lebendig machen kann und sie ihn als ihren Herrn bekennen. Diese biblische Wahrheit anzunehmen, soll Mut machen den Glauben an die Auferstehung Jesu zuversichtlich und liebevoll zu bekennen. 

Amen.

Pfarrer Ferdinand Kenning

30. März 2023

06.04.: Auszeit für Mitarbeitende der Kinder- und Jugendarbeit

Am Donnerstag, den 06. April lädt die Kirchengemeinde alle Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendarbeit wieder zur Auszeit ein. Diesmal in den Bezirk Holsterhausen. Die Auszeit startet um 19 Uhr und ist für Mitarbeiter ab 18 Jahren.

1. März 2023

Monatsandacht März 2023

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Thoma auch als PDF herunterladen.

Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?
Röm 8,35

Liebe*r Leser*in,

Paulus stellt hier eine, wenn nicht die entscheidende Frage, weil diese Frage mich in meiner ganzen Existenz im Hier und Jetzt bis in die Ewigkeit betrifft: Was kann uns von der Liebe Jesu trennen? Und Paulus gibt selbst die Antwort in den folgenden Versen: NICHTS! GAR NICHTS! Keine anderen Mächte, kein Mensch, noch nicht einmal der Tod! NICHTS!

Was für eine Verheißung! Eine von vielen in der Bibel, aber doch eine besondere. Denn die allermeisten Verheißungen Gottes sind logischerweise an bestimmte Personen zu einer bestimmten Zeit gerichtet: So wie bei Abraham und seinen Nachkommen oder an das Volk Israel und die Rückkehr aus Ägypten.

Diese Verheißung jedoch ist universal, weil das Heil, das Jesus bringt, grundsätzlich universal ist. Es gilt allen, nicht nur einer bestimmten Gruppe von Menschen, noch nicht einmal nur allen Menschen, sondern seiner ganzen Schöpfung – uns alle eingeschlossen. Und Jesus selbst ist der Weg dazu.

Wir bewegen uns in diesem Monat auf Ostern zu. Auf den Grund dieser Verheißung: Den Tod von Jesus am Kreuz und die Überwindung dessen. Weil wir an Ostern die Auferstehung feiern können, dürfen wir uns dieser Verheißung gewiss sein: Nichts kann uns von SEINER Liebe trennen!

Und diese Verheißung gilt mitten in die Passionszeit hinein. Mitten in meine Passionszeit hinein. Mitten in mein Leiden, meine Ungewissheit, meine Unzulänglichkeiten hinein: Nichts, aber auch gar nichts kann mich von Jesus und seiner Liebe trennen. Egal, was passiert. Egal, was ich tue. Sie bleibt. ER BLEIBT! Es bleibt für mich ein tröstendes, ein hoffnungsvolles Wort mitten in dieser Zeit, weil sich diese Verheißung immer wieder neu erfüllt.

Herzliche Grüße,
Michael Thoma

22. Februar 2023

KGWE-Themenabend | Samstag, 25.2. um 19 Uhr | Gemeindehaus Crange (Unser-Fritz-Str. 28-30)

Nichts als die Wahrheit!? - An diesem gemeinsamen Themenabend geht Dagmar Grolman in einem kurzen Impulsreferat der Frage nach der Wahrheit nach und was sie im eigenen Leben bedeutet - christlich fundiert und alltagsorientiert.

Im Anschluss gibt es die Möglichkeit sich in gemütlicher Atmosphäre darüber auszutauschen, zu diskutieren, Gedanken zu teilen und so über den Abend hinaus gute Impulse mitzunehmen.

Gerahmt wird der Themenabend musikalisch mit Liedern, die zum gemeinsamen Singen einladen.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Der Abend dauert ca. 90 Minuten.

10. Februar 2023

21.-30.03.2023 Kleidersammlung für Bethel in der Ev. Kirchengemeinde Wanne-Eickel

In 3 Bezirken unserer Gemeinde wird im Zeitraum vom 21. bis 30. März für die von Bodelschwinghsche Stiftung Altkleider gesammelt. In Wanne, Röhlinghausen und Eickel kann gut erhaltene Kleidung und Wäsche kontaktlos abgegeben werden.
Folgende Sammelstellen sind eingerichtet:

Wanne:

Auferstehungskirche, Bickernstraße 46
Dienstag, 21.03. von 8:30 bis 14:30 Uhr
Donnerstag, 23.03. von 17 bis 20 Uhr
Samstag, 25.03. von 11 bis 13 Uhr
Sonntag, 26.03. von 9 bis 12 Uhr
Montag, 27.03. von 17 bis 20 Uhr
Dienstag, 28.03. von 8:30 bis 14:30 Uhr

Spender können ihre Kleidersäcke kontaktlos vor der Kirchentür ablegen.
Sie werden dann regelmäßig von Mitarbeitern mit ins Haus genommen.

Röhlinghausen:

Ev. Gemeindehaus, Göddenhoff 8
Mittwoch, 22.03. von 9 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr
Donnerstag, 23.03. von 9 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr
Freitag, 24.03. von 9 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr
Montag, 27.03. von 9 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr
Dienstag, 28.03. von 9 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr

Eickel:

Ev. Gemeindehaus, Richard-Wagner-Straße 12
Samstag, 25.03. von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Sonntag, 26.03. von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Montag, 27.03. von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Dienstag, 28.03. von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Mittwoch, 29.03. von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Donnerstag, 30.03. von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr

1. Februar 2023

Mitarbeiterwochenende in Lembruch

Endlich geht's wieder los. Kinder- und Jugendmitarbeiter aus allen fünf Bezirken unserer Kirchengemeinde fahren gemeinsam auf Mitarbeitendenfreizeit. Freue dich auf die Gemeinschaft, Austausch, leckeres Essen und vieles mehr.

Datum: 28.04.-01.05.2023
Kosten: 50 Euro

Mehr Informationen gibt es im Flyer (Seite 1 / Seite 2)

1. Februar 2023

Monatsandacht Februar 2023

Hier können Sie die Andacht von Pfarrerin Hanussek auch als PDF herunterladen.

In dem bekannten Lied von Jürgen Grote heißt es: „Mögen Engel dich begleiten auf dem Weg, der vor dir liegt. Mögen sie dir immer zeigen, dass dich Gott unendlich liebt.“

Wer aber sind denn „die Engel“?

Engel sind Boten zwischen der himmlischen und der irdischen Welt. Sie überbringen uns göttliche Weisungen und tragen irdische Anliegen im Himmel vor.

Um die Weisungen zu verstehen, bedarf es scharfer Ohren, damit wir inmitten des Lärms, der uns umgibt, ihre engelhaften sanften Stimmen vernehmen können.

Und manchmal – ganz selten – verwandelt sich ihre Stimme in einen Windhauch, der zärtlich über unsere Gesichter streichelt.

Eine besondere Art der Engel sind Schutzengel: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“ (Psalm 91,11).

In früher Zeit wurden Engel zumeist in weiße Gewänder gehüllt dargestellt – bis zum 4. Jahrhundert ohne Flügel – und auch die weitere Farbgebung war von großer Bedeutung: Die Farben Gold, Rot, Purpur und Blau, die überwiegend verwendet wurden, galten als Symbole göttlicher Ordnung.

Die Engelsbildnisse veränderten sich permanent im Laufe der Jahrhunderte. Da gab es Ritterengel, versehen mit Schwert und Feuer, und Engelsgestalten mit den anmutigen Körpern schöner Jünglinge.

Ihnen folgten kindliche, dicke „Engelchen“, die Putten. Danach experimentierten Künstler mit Licht und Schatten.

So hat William Turner im Stil der Romantik das Bild „Engel vor der Sonne“ gemalt. Es zeigt einen weiblichen Engel, der in einer strahlenden Sonnenmitte fast zerfließt.

Im 19./20. Jahrhundert und in der Zeit der Weltkriege, fanden Engel kaum Platz in der Kunst. Nur wenige widmeten sich den „Engelswesen“. Dazu gehören Ernst Barlachs flügelloser Engel, der an die Toten der Kriege erinnert.

Der „Stürzende Engel“ von Marc Chagall und der „Angelus Novus“ von Paul Klee aus den 40er Jahren, den Walter Benjamin „Engel der Geschichte“ nannte.

In letzter Zeit werden Engel wiederentdeckt. Auf den Friedhöfen und Geschenkartikelläden wimmelt es von Engeln. Losgelöst von Gott finden wir sie im Versicherungsgewerbe, als Glücksbringer oder Seelentröster.

Was aber wollen wir von diesen zeitgenössischen Engeln? Diesen Engeln ohne Gott. Diesen Engeln ohne Bindung, ohne Verbindung.

Auch sie sollen schützen und trösten. Können sie das denn? Ohne Gott? Ohne Glauben? Sind sie denn dann überhaupt Engel?

Engel sind Boten Gottes. Und nur als solche können sie ihre Liebe entfalten. Nur als Boten Gottes schützen und trösten sie. Nur also solche sind sie da.

Nur als solche sind sie „das Geheimnis der Gegenwart des Himmels auf der Erde.“ (Karl Barth).

Amen.

Pfarrerin Hanussek

1. Januar 2023

Andacht zur Jahreslosung

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Schilling auch als PDF herunterladen.

J A H R E S L O S U N G
Du bist ein Gott, der mich sieht. (1. Mose 16,13)

Alte Zeiten, aber vertraute Dramen. Wir finden sie in Fülle auch in der Bibel.

Da waren sie hart zusammengestoßen, die beiden Frauen Abrahams: Sarah, die „Hauptfrau“ und Hagar, ihre „Dienerin“: Auf Wunsch der kinderlosen Sarah wird Hagar von Abraham geschwängert. Nachkommen müssen sein. Hagar schwillt der Kamm. Sarah, voller Eifersucht, ist außer sich. „Weg mit Hagar.“ Abraham lässt es zu, dass Sarah sie buchstäblich in die Wüste schickt. Ein Todesort für eine von allen Verlassene.

Hagar, am Tiefpunkt ihres Lebens, am Ende ihrer Kräfte, den Tod vor Augen, hört die Stimme, die ihr sagt  - ganz unmittelbar, ganz unerwartet - : „Kehre wieder um zu deiner Herrin... du wirst zahllose Nachkommen haben...“ Hagar weiß nicht, wie ihr geschieht. Hagar erfährt eine ungeahnte Kraft. Die Kraft, das Schema von Hochmut und Hass, von Verachtung und Entwertung zu überwinden. Die Kraft, ihre Verzweiflung zu überwinden. Die Kraft, sich auf den Weg zu machen. Die Kraft, sich Sarah unterzuordnen. Ein riesiges Opfer ist das: Unterordnung. Sie zahlt gerne den Preis. Für Ismael, den Sohn. Für eine gedeihende Zukunft. Die Nachkommen. Und für die Mühe, womöglich Sarahs Herz zu gewinnen, auch wenn das lange genug hart bleibt. Sarahs Problem.

Der Kern der Geschichte? Der Ermutigung? Der Kraft?

"Du bist ein Gott, der mich sieht." Das ist das Zentrum ihrer Erfahrung. Der Erfahrung, die sich durch die Jahrhunderte zieht. Die auch am heutigen Tag gilt. Auch morgen. Es geht um die Macht eines ganz tiefen Vertrauens. Auch wenn alles unter uns Menschen zerbrochen sein sollte.

Ich las von dem Vater, der seinen Sohn verloren hatte. Durch Selbsttötung. Durch die unermesslich tiefe Trauer hindurch geschieht es dennoch: Er bleibt ein liebevoller Mensch. Er erzählte: „Zuunterst in meiner Not, in aller Sinnlosigkeit und Trauer, da, wo es eine große Leistung war, schon nur die nächste Viertelstunde zu überstehen, da erfuhr ich mich getragen. Danke, Herr, dass du mich gesehen hast, als ich verloren war.“

Was immer im neuen Jahr kommen mag: In tiefen Nöten braucht kein Mensch Moralisierungen. Aber die Kraft der Zusage: „Gott sieht.“

Gott schenke Ihnen das Vertrauen darauf, dass das so ist. Und das, was mit einem vor Gott ehrlich gewordenen Herzen daraus folgt: das Geschenk eines neuen Lebens. Mit Gott. Und miteinander. Auf dieser Erde. Und in Ewigkeit.

Den Segen dieses neuen Lebens wünscht Ihnen/Euch
von Herzen    

Ihr/Euer Gerd Schilling, Pfarrer i.R.

8. Dezember 2022

Wärmestuben

„Macht hoch die Tür, die Tore macht weit“ – Wärmestuben der Evangelischen Kirchengemeinde Wanne-Eickel

Schnee. Weiße Landschaften. Eisige klare Luft. Dies alles kann wunderschön sein – sofern man die Möglichkeit hat, sich aufzuwärmen. Dieser Winter wird für viele Menschen besonders schwer, führen doch die Energiekrise und die hohe Inflation oft zur Vervielfachung der Kosten für Heizung und Warmwasser. Manche Menschen sind zudem wohnungslos und haben bei Kälte und Nässe nur wenige Orte, an denen sie sich aufwärmen können. 

Die EKD nimmt diese Not wahr und hat deshalb die Aktion#wärmewinter initiiert. Die evangelische Kirchengemeinde Wanne-Eickel beteiligt sich an der Aktion. Sie hat vierverschiedene Wärmestuben in verschiedenen Gemeindehäusern eingerichtet. „Wir sehen uns als evangelische Kirche in der Verpflichtung, durch die Wärmestuben Menschen ein Zuhause bieten zu können, die ihr eigenes Zuhause nicht warm bekommen.“, erklärt Iris Karge, Mitglied des Diakonieausschusses der Kirchengemeinde, das Mitwirken der Gemeinde.  „Wir sehen, was gerade los ist und wir wollen da sein. Kirche muss einfach da sein für alle Menschen.“, fügt Beate Stecher, ebenfalls Mitorganisatorin, hinzu. In den Gemeindehäusern gibt es eine warme Suppe, warme Getränke und die Möglichkeit, einen Nachmittag in warmer Atmosphäre und Gesellschaft zu genießen. Im Bezirk Crange wird im Anschluss zudem die Möglichkeit geboten, gemeinsam Gottesdienst/Andacht zu feiern. Herzliche Einladung!

Öffnungszeiten (ohne Anmeldung):

Eickel:​​​Gemeindehaus Richard-Wagner Str. 12, dienstags 13 - 18 Uhr

Holsterhausen:​Gemeindehaus Ludwig-Steil-Str. 25, mittwochs von 14 – 18 Uhr

Röhlinghausen:​Gemeindehaus Göddenhoff 8, freitags von 14 – 18 Uhr

Crange:​​Gemeindehaus Unser-Fritz-Str. 26, samstags von 12 – 18 Uhr

Bei länger anhaltenden Minusgraden wird im Bezirk Wanne zeitweise eine warme Notunterkunft bereitgestellt. Melden Sie sich bei diakonie@kgwe.de oder im Bezirksbüro Wanne: 02325/3884 und 77926.

1. Dezember 2022

Monatsandacht Dezember 2022

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Hans-Paul Ullrich auch als PDF herunterladen.

Das Licht der Welt

Nun sind wir angekommen inmitten der dunklen und kalten Jahreszeit. Die stillen Feiertage liegen hinter uns. Und nicht nur die Jahreszeit mit ihren kürzer werdenden Tagen lässt es dunkler werden. Nein, auch das, was in unserer Welt geschieht, lässt es um uns herum und in unseren Herzen dunkler werden.

Wie ein dunkler Schleier legen sich die Berichte vom Krieg in der Ukraine, von einer bevorstehenden neuen Corona-Welle, von einer drohenden Energiekrise - vielleicht sogar einem »Blackout« - und von drohenden wirtschaftlichen Einbrüchen über unser Leben.

Da tut es doch gut, wenn die Advents- und Weihnachtszeit Licht in diese Dunkelheit bringen will. Und so leuchten – trotz der Energiekrise - Lichter über Lichter. Der größte transportable Weihnachtsbaum der Welt lässt seine Lichter über dem »Weihnachtszauber« erstrahlen, Lichter schmücken die Weihnachtsmärkte, Vorgärten und Fenster.

Und doch, so frage ich mich, vermögen diese Lichter die Dunkelheit wirklich zu vertreiben? Bringen sie Licht auch in die Dunkelheit unserer Herzen? Oder können uns die vielen Lichter auch zu Irrlichtern werden? Irrlichter, die uns versprechen, dass sich die Dunkelheit in unserem Leben durch das Kaufen in mit Lichtern geschmückten Geschäften, durch den Genuss von Glühwein und Geselligkeit auf den Weihnachtsmärkten oder durch eine wilde Fahrt in einem blinkenden Fahrgeschäft auf dem Weihnachtszauber vertreiben lässt.

Ich möchte unseren Blick auf Jesus Christus lenken, der uns den Weg aus der Dunkelheit zeigt, wenn er sagt: »Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.« (Joh. 8, 12)

Das ist doch eine großartige Zusage. Jesus, das Licht der Welt – das zu erfahren, dazu sind wir in der Advents- und Weihnachtszeit eingeladen. Eingeladen Jesus Christus zu begegnen, ihm nachzufolgen und in dieser Nachfolge zu erleben, wie sein Licht unser Leben hell macht.

Kein Kaufen, keine Geselligkeit, kein Glühwein, kein Fahrgeschäft und auch keine hell leuchtenden LED-Lichter in Fenstern und Vorgärten können uns das erfahren lassen, was Jesus Christus uns verspricht: »Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.« Lasst uns doch nicht mit weniger zufrieden sein.

In der Advents- und Vorweihnachtszeit bekommen wir die Gelegenheit umzukehren, unser Leben neu auszurichten, auf das Wesentliche hin, auf Jesus Christus. Lasst uns diese Gelegenheit doch nutzen und diese Adventszeit bewusst als Vorbereitung auf die Geburt Christi zu Weihnachten gestalten. Nehmen wir uns die Zeit, die Veranstaltungen unserer Gemeinde, den »Lebendigen Adventskalender«, das »Adventssingen«, das »Weihnachtskonzert« und die Advents- und Weihnachtsgottesdienste zu besuchen. Nehmen wir uns die Zeit zur persönlichen Einkehr und Besinnung bei Gebet und Bibellese und lasst uns bewusst Jesus Christus nachfolgen und so erfahren, dass wir nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben.

Diese Erfahrung verändert uns und lässt uns selbst zu Zeugen Jesu Christi werden. So werden wir zum Licht, so wie es Jesus uns zugesagt hat: »Ihr seid das Licht der Welt.« (Mt. 5, 14). Als Nachfolgende Christi können wir ganz lebensnah Licht in die Dunkelheit tragen - Flüchtenden Zuflucht gewähren, den Frierenden Wärmeorte bieten, Bedürftigen helfen, Menschen trösten und sie ermutigen. So weicht die Dunkelheit dem Licht.

Der folgende altirische Segenswunsch möge uns auf unserem Weg durch diese Adventszeit begleiten:

»Segen sei mit dir,
der Segen strahlenden Lichtes,
Licht um dich her
und innen in deinem Herzen,
Sonnenschein leuchte dir
und erwärme dein Herz,
bis es zu blühen beginnt
wie ein großes Torffeuer,
und der Fremde tritt näher,
um sich daran zu wärmen.

Aus deinen Augen strahle
gesegnetes Licht,
wie zwei Kerzen
in den Fenstern eines Hauses,
die den Wanderer locken,
Schutz zu suchen dort drinnen
vor der stürmischen Nacht.

Wen du auch triffst,
wenn du über die Straße gehst,
ein freundlicher Blick von dir
möge ihn treffen.«

Ihr Pfarrer
Hans-Paul Ullrich

25. November 2022

Der neue Gemeindebrief ist da

Der Gemeindebrief zum Advent ist da und liegt ab spätestens den 2. Advent in den Gemeindehäusern und Kirchen zum Mitnehmen aus. Gerne können Sie ihn aber auch hier online abrufen.

22. November 2022

Adventsleuchten 2022 in Crange

Der Cranger Weihnachtszauber ist wieder im vollen Gange. Ein stopp bei uns in der Cranger Kirche (kurz vor dem Eingang zum Weihnachtszauber) lohnt sich für jeden. Bei uns bekommt Ihr die Chance zu erfahren, worum es an Weihnachten geht. Warum wir uns darüber freuen, zusammen das große Fest zu feiern, was da eigentlich passiert und wer eigentlich damals wo geboren wurde.

Jeden Freitag und Samstag bis zum 17.12.2022 seid Ihr herzlich bei uns willkommen.

Wir wünschen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

22. November 2022

Weitere Minikolumbarien auf dem Cranger Friedhof

Wegen der starken Nachfrage nach dieser neuen, schönen und pflegefreien Beisetzungsform sind auf dem Cranger Friedhof 7 weitere Stelen mit insgesamt 17 Urnenkammern errichtet worden.

3. November 2022

Monatsandacht November 2022

Liebe Leserinnen und Leser,

wir hatten einen langen Sommer. Selbst der Oktober überraschte mit ungewöhnlich warmen Temperaturen. Nun ist es plötzlich Herbst – wir befinden uns schon mittendrin. Das Laub erfreut durch bunte Farben, Straßen und Wege werden von abfallenden Blättern überhäuft. Die dunkle nasse Jahreszeit kommt spürbar näher. Das Ende des Kirchenjahres steht bevor mit seinen eher schweren Feiertagen wie Buß- und Bettag oder Ewigkeitssonntag. Für manche ist dies eine bedrückende und traurig stimmende Zeit, die ihre eigene Schwere hat. Erich Kästner fühlte wohl auch diesen Novemberblues:

Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor...
Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben.
Die Wälder weinten. Und die Farben starben.
Nun sind die Tage grau wie nie zuvor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Der Friedhof öffnete sein dunkles Tor.
Die letzten Kränze werden feilgeboten.
Die Lebenden besuchen ihre Toten.
In der Kapelle klagt ein Männerchor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Was man besaß, weiß man, wenn man's verlor.
Der Winter sitzt schon auf den kahlen Zweigen.
Es regnet, Freunde. Und der Rest ist Schweigen.
Wer noch nicht starb, dem steht es noch bevor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Dieses Gedicht lässt mich schnell in den Blues gleiten, Erich Kästner hat ja wirklich keinen Raum für positive Stimmung gelassen. Mir gefällt der November aber auch. Denn er lässt Raum für Schweres – für Ruhe, Besinnlichkeit, Trauer. Für all das, was in den fröhlichen Zeiten des Jahres weniger Platz findet, aber seinen Ort braucht. Für das Nachsinnen über Schwieriges. Dafür gibt es im November auch den „Buß- und Bettag“. Unscheinbar versteckt er sich in der Mitte der Woche, aber er hat doch einiges zu sagen. Was ist das für ein Fest?

Im Altgriechischen heißt der Begriff für „Buße“ so etwas wie „Umdenken“ – eine „Umkehr des Denkens“. Spannender finde ich aber den hebräischen Buße-Begriff aus dem Alten Testament: Er lässt sich auch mit „Gottvertrauen“ übersetzen und das gefällt mir. Vertrauen in den Bund zu haben, den Gott mit den Menschen geschlossen hat. Vertrauen in einen Gott, dass er uns annimmt mit all unseren Schwächen und Fehlern, wie wir eben sind. Dass er uns nicht fallen lässt. Da kommt mir auch die Paradiesgeschichte in den Sinn. Adam und Eva haben von der verbotenen Frucht des Baumes gekostet und verstecken sich nackt und schambesetzt vor Gott. Zwar müssen sie als Konsequenz ihres Handelns das Paradies verlassen. Aber Gott macht ihnen „Röcke von Fellen und zog sie ihnen an“ (Gen 3,21). Sich Gott anzuvertrauen mit Schwächen und Fehlern. Gott liebt uns trotzdem und zieht uns Kleidung an – darum geht es für mich am Buß- und Bettag.

Die Frage ist: Warum liegt er am dunklen Ende des Kirchenjahres?

Das Fest weist Ähnlichkeiten zum Jom Kippur-Fest auf, dem höchsten jüdischen Feiertag. Nach dem jüdischen Neujahrsfest Rosch HaSchanah gibt es zehn Bußtage. Danach folgt Jom Kippur. In diesen Bußtagen soll man jeden Streit mit anderen beigelegt haben, um sich dann an Jom Kippur, dem „Tag der Versöhnung“ mit Gott für das neue Jahr versöhnen zu können.

Die zehn Bußtage gehen im Jüdischen also der Versöhnung mit Gott voraus.

Was kommt bei uns Christinnen und Christen nach dem Buß- und Bettag?

Das neue Kirchenjahr, beginnend mit der Adventszeit – eine Fastenzeit, die auf das Wichtige vorauszeigt: auf die Versöhnung Gottes mit den Menschen, auf die Menschwerdung Gottes!

Die dunkle Jahreszeit, dieser nasse und ungemütliche Monat mit seiner eigenen Schwere und Melancholie – kaum jemand mag den November. Für mich bleibt er aber auch ein schöner Kontrast zu dem, was kommt. Ein Kontrast zum leuchtenden Neubeginn, zum neuen Kirchenjahr, das mit einer Versöhnung startet. Ein Kontrast zum neuen Leben, zum kleinen Kind in der Krippe, das dem Tod und der Trauer etwas entgegenzusetzen weiß – eine versöhnende Hoffnung, die den Menschen entgegenstrahlt und durch die Finsternis immer durscheinen will. „Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen (1. Joh 4,9).

Ich wünsche Ihnen einen guten November, mit ein bisschen Blues, aber auch mit leiser, durchscheinender, fröhlich klingender Musik in Dur! Gott sei mit Ihnen!

Ihre Pfarrerin
Janne Holzmann

7. Oktober 2022

22.10.2022: Schulung für Lektorinnen und Lektoren

Am Samstag, den 22.10.2022 findet im Gemeindehaus Röhlinghausen (Göddenhoff 8, 44651 Herne) in der Zeit von 10 bis 16 Uhr ein Seminar für angehende und auch bereits erfahrene Lektor*innen statt.

Anmeldungen bitte per E-Mail an dagmar.grolman@kgwe.de oder per Telefon unter 02323-929889

Für weitere Infos einfach hier auf den Flyer klicken.

4. Oktober 2022

06.10. – Auszeit für Mitarbeiter der Kinder- und Jugendarbeit

Am 06.10. findet die nächste Auszeit für Mitarbeiter der Kinder- und Jugendarbeit statt. Diesmal im Gemeindezentrum Holsterhausen. Für Mitarbeitende ab 18 Jahren. Start ist um 19 Uhr.

1. Oktober 2022

Monatsandacht Oktober 2022

Hier können Sie die Andacht von Gemeindepädagogin Dagmar Grolman auch als PDF herunterladen.

Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.
Offb 15,3

Was für ein Text als Überschrift über unseren Herbst! Wo wir ständig umgeben sind von diesen Sorgen: Wird das Geld reichen? Werden wir heizen können? Wie wird sich der Winter auf die Corona-Infektionen auswirken? Wie entwickelt sich der Krieg in der Ukraine? Und: Wieviel von dieser Welt werden wir Menschen für unsere Kinder übriglassen?

Gerade letztere Frage kommt uns ganz nahe, wenn wir uns darauf besinnen, wie paradiesisch dieser Planet ist, wie komplex Leben funktioniert und wieviel Schönheit uns umgibt. Es ist frustrierend festzustellen, wie groß und wunderbar Gott seine Schöpfung und das Zusammenleben der Menschen ausgedacht hat, und wie wir unsere Erde systematisch „vor die Wand fahren“ und manches können, aber ein friedliches Miteinander eher nicht dazu gehört.

Martin Luther hat für seine Zeitgenossen folgendes formuliert: „Wir sind allzu lang genug deutsche Bestien gewesen, die nicht mehr können, denn kriegen und fressen und saufen. Lasst uns aber einmal die Vernunft gebrauchen, dass Gott merke die Dankbarkeit seiner Güter.“

Auf das Staunen über Gott und die Dankbarkeit ihm gegenüber lenkt der Monatsspruch für Oktober unseren Blick: Zu staunen darüber, dass es einen gibt, der von Anbeginn der Zeit an da war, bis heute da ist und diese Welt in seiner Hand hält. Und dankbar zu sein für das, was uns von Gott gegeben worden ist, für diese Welt und für das Leben.

Die Bibelverse aus der Offenbarung stehen im Zusammenhang eines Siegerliedes. Johannes erinnert an das Jubellied von Mose und Mirjam nach der Rettung vor ihren Verfolgern. Nachdem das Volk Israel das Ufer erreichte, befreit vom Zugriff derer, die sie versklavten und erschöpft von der Flucht, stimmten sie ihr Loblied an, um den zu ehren, dem sie Rettung und Sieg verdanken.

Und so erscheint mir der Monatsspruch zusätzlich wie eine Einladung, Gott zu vertrauen. Er ist der König der Völker. Er hat diese Welt nicht verwaist zurückgelassen. Er ist bei uns, wenn unsere Sorgen und Ängste uns fest im Griff haben und Hoffnungslosigkeit um sich greift. Er ist mit uns in unserer Erschöpfung. Gott trägt durch und ermutigt uns, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern Phantasie, Herz, Verstand und Hände zu nutzen, um in dieser verwundeten Welt Gutes zu tun und uns sinnvoll zu „verbrauchen“.

Am Ende bleibt dieses unsere Hoffnung, dass Gott uns mitnimmt, hin zu dem, was wir ersehnen, hin zu dem, was wir noch wollen und werden müssen und uns zum Ziel bringt und wir ihm für Rettung und Sieg danken können. Amen.

Dagmar Grolman

1. September 2022

Monatsandacht September 2022

Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Dr. Weyen auch als PDF herunterladen.

Wanne-Eickel liegt in Italien

Auf einer Wanderung in den Bergen kamen meine Begleiter und ich irgendwann auf dem Wege an einer Wallfahrtsstätte vorbei. Das war nichts Spektakuläres. Aber am Orte der Wallfahrtsstätte wuchsen viele Feigenbäume. Jetzt am Ende des Sommers waren die Früchte der Bäume erntereif. Die dunkelroten Früchte glänzten in der heißen Sonne und wuchsen uns förmlich wie im Schlaraffenland in den Mund. Wir aßen davon und schmeckten die sonnige Süße der reifen Feigenfrüchte des Südens.

Feigenarten gibt es viele: 700 bis 1.000 Varianten. Eine der bekanntesten dürfte der in vielen Wohnzimmern noch stehende Gummibaum sein. Er gehört, ob mit den großen Blättern meiner Kindheit, die mehr Staubfänger waren, bis hin zum kleinblättrigen Ficus benjaminii oder dem Feigenkaktus zu einer großen Familie. Alle gehören zur Familie der Feigenbäume. Und allen ist eigen, dass sie einen milchigen und klebrigen Saft in ihren Ästen, Blättern und Früchten führen. Die Feige ist ein Baum, der in der Bibel eine große Rolle spielt. Eben wegen seiner süßen Früchte. Ja, Jesus geht sogar so weit einen Feigenbaum zu verfluchen, weil er keine Früchte trägt. Und auch Adam und Eva haben sich, nachdem sie vom verbotenen paradiesischen Baum der Erkenntnis gegessen hatten, des Feigenblattes bedient, um ihre Nacktheit zu bedecken.

Aber, nicht jeder Feigenbaum trägt auch Früchte. Insbesondere die männlichen Exemplare bleiben zuweilen fruchtlos, aber sie sind für die Fruchtfolge der weiblichen Gehölze unverzichtbar. Nicht weil diese von Bestäubern befruchtet würden. Der Feigenbau hat niemals Blüten wie unsere heimischen Obstbäume. Seine Früchte wachsen quasi aus den frischen Ästen von innen nach außen und reifen dort zu ihrer besonderen Süße heran. Aber auch die männlichen können zuweilen Fruchtstände entwickeln, je nachdem, ob sie auch weibliche Anteile in sich tragen. Im Pfarrgarten meines Pfarrhauses in Eickel hat mein Vorgänger eine gelbe Feige gepflanzt. Diese trägt Jahr um Jahr wunderbar süße Früchte. Gerade jetzt im heißen Sommer unserer Tage reifen diese wunderbar heran, so als läge Wanne-Eickel in Italien.

Der Feigenbaum steht in der Bibel als Symbol für die seltenen süßen Seiten des Lebens. Zucker war zurzeit Jesu und des Alten Testamentes ein in der breiten Masse der Menschen unbekanntes Süßungsmittel. Wenn kein Honig zur Hand war, mussten es Früchte im Sommer tun. Und die Feigen sind eben nicht alle auf einmal reif, sondern immer einige gleichzeitig und meist nacheinander. So kann man bis in den November hinein ernten und sich mit Zucker, Ballaststoffen und vor allem mit Vitaminen versorgen.

In diesen Tagen des endenden Sommers und beginnenden Herbstes ist die Zeit der Ernte angebrochen. Oftmals ist die Erntezeit aufgrund ihrer Fülle an Nahrungsmitteln in vergangenen Jahrhunderten eine Freudenzeit gewesen. Wir als Kirche versuchen dies durch den Erntedanktag jährlich am ersten Sonntag im Oktober zu feiern, also dann, wenn die Ernte abgeschlossen ist. Fröhlich soll es sein. Doch vielen von uns ist durch das ständige Supermarktangebot an Obst und Gemüse aus aller Herren Länder der direkte Zusammenhang zwischen Nahrungsmittel, Jahreszeit und Ernte im letzten Jahrhundert verloren gegangen. Vielleicht können wir uns durch die süße Frucht des Feigenbaumes daran erinnern lassen, wie es das Kirchenlied sagt: „Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn. Drum dankt ihm Dank, drum dankt ihm Dank und hofft auf ihn.“

Zeiten der Knappheit sind Zeiten, in denen wir uns darauf besinnen können, dass alle gute Gabe unseres Lebens wir aus der einzigen Hand empfangen, die uns ins Leben rief und uns irgendwann wieder abberufen wird. Bis dahin aber können wir Gott dafür danken, dass er uns mit allem versorgt, was wir zum Leben brauchen… und darüber hinaus mit noch viel mehr.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen fruchtbaren und versüßten Erntemonat September.

Dr. Frank Weyen, Pfr.

4. August 2022

Ausflug in den Movie Park

Bereits seit Mai 2022 treffen sich regelmäßig ca. 15 ukrainische Familien im Evangelischen Gemeindezentrum Holsterhausen um gemeinsam Deutsch zu lernen. Initiiert und organisiert wird der Kurs von der VHS Herne. Auch ein Team von engagierten, ehrenamtlichen Helfern aus der Evangelischen Kirchengemeinde Wanne-Eickel ist jeden Montag- und Freitagmorgen mit dabei und betreut die Kinder der Familien. Möbeltransporte und weiterer Bedarf für die Geflüchteten wurde im Rahmen des Kurses und mit Unterstützung des Flüchtlingsbeauftragten der Kirchengemeinde Timo Henkel organisiert.

Am 9. August hatten die Kursteilnehmer und Helfer nun die Möglichkeit über ein Förderprogramm der Stadt Herne gemeinsam einen Ausflug in den Movie Park zu machen. Dank 9-Euro-Ticket fuhr die gesamte Gruppe günstig mit dem Zug zum Park und konnte dort einen sehr schönen Tag verbringen. Für die Familien war dies der erste Ausflug dieser Art und ein Tag, an dem sie etwas Abstand von den vielen Problemen und Herausforderungen in der aktuellen Zeit nehmen konnten. Die Kinder und Jugendlichen der Familien waren zwischen 3 und 14 Jahren alt und fanden dementsprechend im Movie Park ein breites Angebot für alle Altersklassen vor. Es ist schön zu sehen, dass die gesamte Gruppe bestehend aus ukrainischen Familien und ehrenamtlichen Helfern sehr zusammengewachsen ist.

Timo Henkel

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