Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Mattner auch als PDF herunterladen.

„Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken.“
(Hebräer 10,24)

aufeinander achthaben – einander anspornen

Wir haben es sicher alle noch im Ohr „Yes, we can“ oder auch „Wir schaffen das“, zwei überzeugte Bekenntnisse und zugleich Motivationen von führenden Politikern. Sie zeigten eine starke Haltung in schwierigen Situationen und wollten aufrütteln, sich gemeinsam auf den Weg zu machen und Lösungen zu schaffen.

Mit dem Bibelwort begegnet uns Ähnliches. Allerdings wird dem eigentlichen Aufruf zum Tun die Aufmerksamkeit auf den anderen vorangestellt: aufeinander achthaben. Viel zu oft geht das im Alltag unter. Viel zu oft ist der andere eben nicht im Blick. Leider. Man muss also die Frage stellen: wie geht das eigentlich, den anderen wahrnehmen? Dazu gibt es eine einfache, ja, schlichte Antwort: Mit Herz und allen Sinnen dem anderen begegnen. Es reicht nicht aus, nach dem Befinden des anderen zu fragen und sich sogleich von ihm abzuwenden; der und die andere wird nicht wirklich wertgeschätzt, wenn beim Hinhören die Ohren auf Durchzug stehen. Und - es fehlt an wahrer Überzeugung, Reden zu schwingen, sich aber abzuwenden, wenn es ums Anfassen und Tun für die anderen geht.
Der Bibelvers will uns sensibel machen für die Belange, Sorgen, Fragen und Ängste des und der anderen. Wer sich im guten Sinne dabei erwischt, berührt zu sein, von dem, was sein Gegenüber beschäftigt, der wird sich auf den Weg machen, sich für ihn stark machen. Und dann – das scheint wichtig – andere auf dem Weg zur Hilfe mitnehmen, aufrufen, ermutigen, einladen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es Menschen in unserem Umfeld gibt, die auf unsere Hilfe warten.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es Menschen in unserem Umfeld gibt, die sich gerne mitnehmen lassen, dem anderen liebevoll und mit Rat und Tat beizustehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir selbst auf die Aufforderung „Komm, wir packen an!“ eine positive Motivation erfahren. 

Sind Sie vielleicht auch gespannt, wer und was Ihnen in den nächsten Tagen begegnet?

Herzliche Grüße

Pfarrer Günter Mattner