Hier können Sie die Andacht von Pfarrer Kenning auch als PDF herunterladen:
In eines Mannes Herzen sind viele Pläne,
aber zustande kommt der Ratschluss des Herrn.
(Spr. 19, 21)
Der Vers ist die Losung für den heutigen Tag.
Wir kennen sie auch in Kurzform: „Der Mensch denkt, Gott lenkt.“
Die Worte sind eine Erinnerung daran, dass wir unser Schicksal nicht so in der Hand haben, wie wir es gerne würden. Wir können uns viel wünschen, planen, befürchten und Sorge tragen, aber was in der Zukunft geschieht, das weiß allein Gott, der Herr.
Das soll uns aber weder entmutigen noch faul werden lassen, sondern vielmehr sollen wir mutig im Vertrauen auf unseren himmlischen Vater leben, arbeiten, eine Familie gründen, und noch vieles mehr tun. Denn was wir tun können, dass lässt Gott uns tun, aber was nur Er tun kann, das müssen wir auch nur Ihn tun lassen. Und nachdem wir getan haben, was wir tun konnten, sollen wir die Anspannung fallen lassen und uns ausruhen. Das tun wir, wenn wir ruhen, schlafen, uns erholen und innehalten, nachdem wir uns angestrengt haben. Ganz bewusst haben wir dazu die Möglichkeit, wenn wir am Abend Andacht halten, ein Gebet vor dem Schlafengehen oder Luthers Abendsegen sprechen, um Gott den Tag zurück in seine Hände zu geben und ihm die Nacht anempfehlen. Denn unser Schöpfer hat in seiner unendlichen Weisheit Tag und Nacht erschaffen, den Arbeitstag und die Nachtruhe - und weil wir beides brauchen, darum hat Er für beides Raum und Zeit in seiner Schöpfung gelassen.
Manchen fällt das Tagesgeschäft und die Arbeit schwer, anderen die Erholung und der Schlaf. Der eine hat irgendwie die fixe Idee im Kopf, dass egal was er tut, es nicht ausreichen könnte, was er denn tun würde und packt die Arbeit entweder erst gar nicht an, oder bringt sie einfach nicht zu Ende. Die andere meint, dass sie noch nicht aufhören dürfe, weil immer noch Arbeit übrig ist, und findet dann auch zur Nacht nur wenig Ruhe oder Erholung. Beiden soll die Glaubenswahrheit aus Spr. 19,21 helfen, im Vertrauen auf Gott das Tageswerk anzupacken oder ruhen zu lassen, weil der Herr letztendlich doch zu seinem Ziel kommt, und zwar so, dass er uns tun lässt, was wir tun können, und Er tut, was nur er tun kann. Diese Wahrheit liegt auch dem folgenden Psalmwort zugrunde:
Den Seinen gibt‘s der Herr im Schlaf (Ps. 127,2b).
Amen.
Pfarrer Ferdinand Kenning